Carola Pönisch

Gemälde aus 5.000 Keksen im Elbepark

Mit Essen spielt man nicht! Oder doch? Im Falle der Keksmanufaktur "Kexerei" vom Bäckermeister Matthias Walther wurde Kekse vor der Biotonne (vorerst) gerettet und für ein schönes Bild zweckentfremdet.

2,50 Meter breit, drei Meter hoch und mit Unterbau aus Holz insgesamt 100 Kilo schwer ist das neue Gemälde im Obergeschoss des Elbepark, das die Frauenkirche zeigt. Doch es ist nicht irgendein Gemälde! Es ist ein Puzzle aus über 5.000 Keksen. Die Idee dazu hatte Bäckermeister Matthias Walther, Chef der Dresdner Kexerei. "Wir hatten ja bis 15. Dezember gerade für das Weihnachtsgeschäft in unseren drei Kexereien und den Onlineversand richtig viel gebacken. Normalerweise verkaufen wir an die 1.000 Kilo Kekse pro Tag. Dann kam der lange Lockdown und viele Kekspackungen stehen jetzt kurz vor der Mindeshaltbarkeitsdauer", erzählt Walther. Statt alles wegzuwerfen schnappte sich der Bäckermeister ein Malen-nach-Zahlen-Bild von Dresdens berühmtestem Gotteshaus, vergrößerte es mittel Beamer und dann hieß es passende Kekse finden und mit rund zehn Kilo Schokolade auf den Holzuntergrund kleben. "Im Bild stecken 26 Sorten, darunter Zimt- und Karamellkekse und Bisquitt." Rund 85 Stunden und die akribische Hilfe von drei Mitarbeitern stecken nun in dem Werk, das vermutlich noch etwa sechs Wochen im Elbepark hängen wird. Übrigens: Gegessen werden kann das Werk nicht mehr. Nicht nur, weil die Puzzleteile dann schon ziemlich lange unverpackt an der Wand hängen. Damit es nicht von Ungeziefer wie Motten verputzt wird, hat es Matthias Walther mit einer Schicht Kontaktgift überziehen lassen.


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