Dresdner Forscherteam erhält Zukunftspreis
Wirtschaftsminister Martin Dulig stolz: „Erneut hat ein Dresdner Forscherteam aus der Hand von Bundespräsident Joachim Gauck den Deutschen Zukunftspreis bekommen. Das freut mich sehr. Zugleich gratuliere ich den drei Forschern ganz herzlich zu ihrem Erfolg. Neuartige Beton-Verbundwerkstoffe wie Carbonbeton spielen in der Forschungslandschaft des Freistaates Sachsen seit langem eine besondere Rolle. Mit unserer Technologieförderung unterstützen wir als Freistaat Wirtschaft und Wissenschaft bei der Entwicklung neuer Werkstoffe seit vielen Jahren.“ Leichter und fester als Stahl Statt der üblichen korrosionsanfälligen Stahlbewehrung enthalte Carbonbeton extrem reisfeste Fasern aus Kohlenstoff, die beständiger, leichter, aber auch fester als Stahl seien. Das spare Ressourcen und lasse gleichzeitig neue architektonische Lösungen zu. „Damit werden die Preisträger das Bauen revolutionieren“, ist Wirtschaftsminister Martin Dulig überzeugt. Anwendung fand der Verbundstoff unter anderem bereits bei einer Fußgängerbrücke in Oschatz, heißt es. Sie wiege nur ein Fünftel einer vergleichbaren Brücke aus klassischem Stahlbeton. Das bedeute, dass 80 Prozent weniger Beton und Stahl verbaut werden musste. Das spare Ressourcen und schone damit die Umwelt. Zudem sei Carbonbeton recycelbar. Beginnend in den 1990er Jahren mit der Idee, Beton mit textilen Materialien zu verstärken, arbeiten die Dresdner Professoren heute sehr erfolgreich mit und an dem faszinierenden Material „Carbonbeton“. Seit 2015 forschen sie in einem vom BMBF im Rahmen des Programms „Zwanzig20“ geförderten Projekt gemeinsam mit über 140 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft „C³ – Carbon Concrete Composite“ daran, den neuen Verbundwerkstoff in eine nachhaltige wirtschaftliche Anwendung zu bringen. „Es handelt sich um ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit sächsischer Hochschulen mit der Wirtschaft“, freut sich Staatsminister Dulig. Die drei Dresdner Wissenschaftler verfolgen das Ziel, in naher Zukunft etwa 20 Prozent des Stahlbetons durch Carbonbeton zu ersetzen. Hintergrund: Der Deutsche Zukunftspreis zähle weltweit zu den renommiertesten Preisen für Technik und Innovation. Der Preis ist mit 250.000 Euro dotiert und wurde zum zwanzigsten Mal vergeben, heißt es. Im Jahr 2011 hatte das ebenfalls in Dresden beheimatete Team von Prof. Karl Leo, Dr. Jan Blochwitz-Nimoth und Dr. Martin Pfeiffer den Zukunftspreis für das Projekt „Organische Elektronik – mehr Licht und Energie aus hauchdünnen Molekülschichten“ gewonnen. (PM/Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr)