

Wer in Weixdorf auf der Königsbrücker Landstrasse 391 ein wenig langsamer fährt oder besser gleich einen kurzen Zwischenstopp einlegt, kann die 6 Meter hohe und dreistufige Pyramide vom inzwischen 85 Jahre alt gewordenen Peter Ziller bestaunen.
Ende der 1980er Jahre kam er auf die Idee, sich ein Stück Erzgebirge in den heimischen Garten zu holen. Doch kaufen ging nicht, also - »selbst war der Mann«. Ein ganzes Jahr hat der ehemalige Zimmerer an den Einzelteilen für die geplante zwei Etagen hohe Pyramide gewerkelt. Dann waren es so viele Figuren, dass er aufstocken musste. Ganz oben unter den Flügeln ist ein Förster zu sehen und zwei Kinder bringen den Tieren des Waldes gerade Futter.
Darunter ist ein Weihnachtsmann mit Präsenten unterwegs und ganz unten geben sich alle möglichen Figuren des Erzgebirges ein Stelldichein. Bergmann, Engel, Nussknacker und ein Holzsammler. Letzterer ist über einen Meter groß und damit auf der Pyramide die größte Figur. Und dafür dass der Weixdorfer, der im Haus hinter dem Garten geboren wurde, bis dahin nie geschnitzt hatte, ist es ein 24 Zentner schweres Meisterwerk aus Eichenholzfiguren geworden.
Insgesamt fast zwei Dutzend sind es. Damit nicht genug. In den vergangenen drei Jahrzehnten entstanden daneben noch eine ganze Menge Märchenfiguren zusätzlich. Rotkäppchen, Schneeweißchen und Rosenrot, Schneewittchen und die sieben Zwerge, Hänsel und Gretel, der Froschkönig, das Mädchen mit den Schwefelhölzern und Brüderchen und Schwesterchen - da lässt sich viel erzählen.
Alle sind gut bewacht von Rübezahl an dem leider der Zahn der Zeit recht kräftig nagt. Zillers letztes Meisterwerk ist ein riesiger Schwibbogen mit einer lustigen Kapelle drin. Die Pyramide baut er übrigens jedes Jahr noch selbst Stück für Stück auf. Sie ist alljährlich Dresdens erstes, weil schon Anfang November ein sich drehendes Holzkunstwerk.