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"Dresden im Barock" – Mythos der sächsischen Residenzstadt

Asisi-Panorama zur barocken Stadt Dresden ist ab 17. Juni erneut im Panometer zu sehen.
Foto: Tom Schulze

Foto: Tom Schulze

 Nach Yadegar Asisis Panorama der zerstörten Stadt Dresden 1945 ist ab 17. Juni mit DRESDEN IM BAROCK wieder eine völlig andere Seite der Dresdner Geschichte im Panometer zu entdecken - die Stadt auf dem Höhepunkt der Prachtentfaltung als barockes "Florenz an der Elbe". Zur Eröffnung erscheint eine Überarbeitung der Panorama-Begleitpublikation. Sie thematisiert den Ansatz von Yadegar Asisi für beide Panoramen in Dresden - DRESDEN IM BAROCK und DRESDEN 1945. In der Publikation werden u.a. ein Interview von Peter Ufer mit Yadegar Asisi sowie Beiträge von Andreas Wenderoth und Clemens Tangerding zu finden sein. Das Panometer Dresden feiert das Eröffnungswochenende mit reduzierten Eintrittspreisen. Am 17. und 18. Juni zahlen Erwachsene und Ermäßigte 9 Euro statt 11,50 Euro, Kinder 5 Euro statt 6 Euro und das Eltern-Kind-Ticket kostet 25 Euro statt 29 Euro. Außerdem lädt eine kostenlose Rätselrallye für Kinder und Erwachsene zum Entdecken des Panoramabildes ein. Yadegar Asisi präsentiert in dem 360°-Panorama das Stadtleben und den Alltag am barocken Dresdner Hof in der Augusteischen Epoche, also der Zeit von etwa 1695 bis 1760. Zu sehen ist die sächsische Metropole in der Blüte ihrer architektonischen Pracht. Der Blick schweift vom Turm der Katholischen Hofkirche über die dicht bebauten Gassen, Plätze und die einzelnen Höfe des Residenzschlosses bis zum Zwinger, über berühmte Kirchen wie die Frauenkirche oder die (alte) Kreuzkirche, Paläste wie die Brühlschen Herrlichkeiten oder das Japanische Palais auf dem anderen Elbufer bis in Richtung Meißen im Norden oder Pillnitz im Süden - eine Stadtlandschaft aus Renaissance- und Barockarchitektur, deren Kulisse von der Neustädter Seite dank der Veduten von Canaletto und trotz der Zerstörungen 1945 noch heute das Bild von Dresden prägt. Im 360°-Panorama ist die Szenerie gefüllt mit dem pulsierenden Leben aus der Zeit des Barock. Asisi hat die Ereignisse der Augusteischen Periode zwischen 1695 und 1760 verdichtet und in ein Riesenrundbild zusammengeführt. Szenen mit historisch belegten Personen wie z.B. Zar Peter I., Johann Sebastian Bach oder Casanova befeuern den "Geruch der Zeit". Sänftenträger auf den Gassen, Marktfrauen in ihren Ständen oder Possenreißer auf den Plätzen lassen den Alltag von jedermann lebendig werden. Eine Tag- und Nachtsequenz sowie die dezente Geräuschkulisse und die Hintergrundmusik runden die Zeitreise ab. Die einführende Ausstellung um das Riesenrundbild herum führt in die prächtige Residenzstadt der barocken Kurfürsten von Sachsen ein. In einem Farbrausch aus Purpur, Blau, Schwarz und Gold werden Details zum Hof, den Bürgern oder der Kirche in Dresden vorgestellt. Ein filmisches Making-of gibt Einblicke in die Intention von Yadegar Asisi und dokumentiert die Entstehung des komplexen 360°- Panoramas seit 2006. Seit der Studienzeit in den 1970er Jahren an der TU Dresden hat Yadegar Asisi eine besondere Beziehung zur Stadt Dresden. Für ihn hat die lange Geschichte der sächsischen Metropole im Herzen Europas eine europäische Dimension: Mal war zum Beispiel die dynastische Bindung von Kursachsen an protestantische Höfe wie Dänemark oder Brandenburg prägend, ab dem 18. Jahrhundert suchten sie eine enge Annäherung an katholische Herrscher, allen voran das Kaiserhaus in Wien, aber auch den französischen Hof oder Kurbayern. (pm)


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