

Mit Verweis auf den volkswirtschaftlichen Nutzen eines solchen Fahrzeuges stellte er im Januar 1968 erfolgreich einen Antrag, den Umbau anzugehen. Dafür erhielt er die Unfallkarosserie eines Trabant P 601 Limousine, zwei Elektromotoren aus elektrischen Postfahrzeugen der DDR sowie eine Bleibatterie für Gabelstapler.
Äußerlich war das Fahrzeug nicht von einem Trabi mit Verbrennungsmotor zu unterschieden, aber im Vergleich zu einem Zweitakter glitt es lautlos über die Straßen. Das brachte dem Pkw den Spitznamen »Gespensterauto von Hellerau« ein. Seine Reichweite lag bei rund 40 Kilometern.
22 Jahre und eine Laufleistung von mehr als 55.000 Kilometern später wurde der Wagen stillgelegt. 1993 baute Dieter Schulze noch einen weiteren Trabant, Baujahr 1988, zum Elektrofahrzeug um – allerdings mit einigen Neuerungen im Vergleich zum vorherigen Modell. Um die Reichweite zu erhöhen, wurde das Gewicht des Fahrzeuges verringert. Dafür nutzte Schulze als hintere Stoßstange Skistöcke. Zudem montierte er auf das Dach des Trabant Solarzellen, um die Sonnenenergie auf dem Fahrzeug in elektrischen Strom umzuwandeln. Die Reichweite dieses zweiten »Gespensterautos« betrug rund 30 Kilometer – bei Sonne verlängerte sie sich noch um etwa zehn Kilometer.
Im Jahr 2013 verkaufte Dieter Schulze den Wagen aus Altersgründen an seinen Nachbarn Mathias Bär, der den Elektro-Trabi nun dem Verkehrsmuseum Dresden schenkte. Bis zum 11. Juni ist das Fahrzeug dort im Lichthof zu sehen.
Am 23. Mai, 16.30 Uhr, bietet die Leiterin des Sammlungsbereichs Straßenverkehr, Maria Niklaus, eine offene Führung zum »Gespensterautos« an.