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Boulevard zwischen Carolaplatz und Palaisplatz

Dresden-Neustadt. Große Meißner Straße und Köpckestraße sollen Boulevard werden - die Verlegung der B170 reduziert den Kfz-Verkehr am Königsufer.

Zwischen Carolaplatz und Palaisplatz schlägt die Verwaltung die Gestaltung als Boulevard vor. Autos bekommen nur noch eine Spur.

Zwischen Carolaplatz und Palaisplatz schlägt die Verwaltung die Gestaltung als Boulevard vor. Autos bekommen nur noch eine Spur.

Bild: J. Maennel

Das Königsufer und der Neustädter Markt zählen städtebaulich zu den wertvollsten Arealen der Dresdner Innenstadt. Im Zuge der weiteren Entwicklung vor Ort hat die Stadtverwaltung geprüft, wie sich der Straßenraum an der Großen Meißner Straße und der Köpckestraße so gestalten lässt, dass sich die Barrierewirkung dieser Straßen reduziert und sie sich besser ins Stadtbild einfügen. Im Ergebnis schlägt sie eine Gestaltung als Boulevard vor, verbunden mit breiten Rad- und Fußwegen und weniger Fahrstreifen für den Kfz-Verkehr.

Baubürgermeister Stephan Kühn: "Die Große Meißner Straße und Köpckestraße zerschneiden den Neustädter Markt und die Fußgängermeile Augustusbrücke - Hauptstraße. Mit einem Boulevard lässt sich der Neustädter Markt städtebaulich aufwerten. Die attraktive Gestaltung des Stadtraums sollte mit der geplanten Bebauung am Königsufer einhergehen. Ein Tunnel wäre finanziell ein Fass ohne Boden. Tunnelrampen im Bereich des Palais- und Carolaplatzes wären zudem stadträumlich und denkmalpflegerisch nicht vertretbar."

Der Stadtrat hat im Jahr 2020 mit Beschluss zum städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerbsergebnis "Königsufer/Neustädter Markt" einige Festlegungen und Prüfaufträge beschlossen: die städtebauliche und gestalterische Integration der Verkehrsanlage und Reduzierung der Barrierewirkung für den Fußgängerverkehr, die Auswirkung der Einordnung von Radverkehrsanlagen auf den Verkehrsraum, die stadträumlichen und verkehrlichen Auswirkungen eines Tunnels und die Aktualisierung der verkehrsplanerischen Untersuchung (VPU) auf den aktuellen Prognosehorizont 2035.

Auf Basis der Wettbewerbsergebnisse entwickelten die Wettbewerbssieger Bernd Albers Gesellschaft von Architekten mbH/Berlin mit Vogt Landschaft/Berlin sowie das Verkehrsplanungsbüro SHP Ingenieure aus Hannover den neuen Entwurf für den Straßenzug im Auftrag des Amtes für Stadtplanung und Mobilität.

Neue Radwege und weniger Autos

Radverkehrsanlagen können auf der Großen Meißner Straße und der Köpckestraße untergebracht werden, wenn gleichzeitig der Kfz-Verkehr zukünftig nur noch einen Fahrstreifen je Richtung beansprucht. Dass das möglich ist, hat die Stadtverwaltung modelliert. Der Verkehr würde sich nur geringfügig in die umliegenden Hauptstraßen verlagern. Der Kfz-Verkehr ließe sich deutlich reduzieren, wenn die Bundesstraße 170 verlegt würde.

Mit einem Lückenschluss am Emerich-Ambros-Ufer soll die Bundesstraße zukünftig südwestlich am Stadtzentrum vorbeiführen. Mit einer Autospur weniger entsteht Platz für die Neuordnung des Straßenraums. Zwischen Carolaplatz und Palaisplatz schlägt die Verwaltung die Gestaltung als Boulevard vor.

Die Straßenbahn fährt weiter in der Mitte, rechts und links davon gibt es jeweils eine Autospur, Rad- und Fußwege. Die denkmalgeschützten Straßenbäume in den Hochbeeten auf beiden Seiten der Straße bleiben bei dieser Lösung erhalten.

Warum ein Tunnel keine Lösung ist?

Entgegen den Planungszielen würde sich die Barrierewirkung an den Tunnelrampen für den Fußgängerverkehr sogar erhöhen. In Summe wird der Verkehrsraum auch nicht kleiner. Parallel zum Tunnel bleibt eine oberirdische Straße für den ÖPNV und Radverkehr sowie zur Ver- und Entsorgung der anliegenden Grundstücke erforderlich. Für die breitere Trasse müssten Straßenbäume gefällt werden. Darüber hinaus sprechen die sehr hohen Investitions- und Unterhaltungskosten gegen einen Tunnel, so die Stadt.


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