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Marko Förster

Weiter Blick von der Bastei

Lohmen. Der Balkon Sachsens wartet auf Besucher.

Die neue Aussichtsplattform ist fertig und "schwebt" auf dem berühmten Basteifelsen in der Sächsischen Schweiz. Am 3. Februar kurz nach 11 Uhr wurde sie offiziell von Sachsens Finanzminister und Bauherrn Hartmut Vorjohann zusammen mit Christian Starke vom Nationalpark Sächsische Schweiz eröffnet. Vom Freistaat Sachsen wurden für die Realisierung rund 3 Millionen Euro investiert.

40 Kubikmeter Spezialbeton

Der Aussichtssteg ist etwa 20 Meter lang und bis zu 3,5 Meter breit. Die Gesamtkosten für das Vorhaben liegen bei rund drei Millionen Euro. Rund 40 Kubikmeter Spezialbeton war für die neue schwebende Plattform über dem zur Elbe abfallenden Felsriff nötig. Im Mai 2022 war der entscheidenden Bauschritt und die neue Platte der Aussicht auf dem Basteifelsen in etwa 190 Meter hoch über der Elbe (305 m ü. NHN) wurde in Beton gegossen.

Der angelieferte Spezialbeton wurde über eine knapp 180 Meter lange Rohrleitung bis zur Baustelle auf den Aussichtspunkt gepumpt und dort in die an einem weithin sichtbaren, auffälligen Traggerüst befestigte Schalung - die Laien an eine kleine Eisenbahnbrücke erinnert - eingebracht. Für die etwa insgesamt 20 Meter lange und bis zu 3,50 Metern breite Plattform, die nun über dem Felsen schwebt, wurden reichlich 37 Kubikmeter Spezialbeton angeliefert und verbaut. Damit wurde ein Steg, der sich lediglich im hinteren Bereich auf dem Felsen abstützt und im vorderen erodierten Bereich des Felsens in geringer Höhe frei über diesem schwebt, gebaut.

Korsett für den Fels

Die genehmigten Gesamtbaukosten für das Vorhaben liegen bei knapp drei Millionen Euro. Bis ins Jahr 2021 wurde zunächst der Felsen umfangreich gesichert. Verwitterte Sandsteinfugen wurden mit Spezialmörtel verfüllt. Der Fuß des Felsens bekam ein 100 Quadratmeter großes "Korsett" in Form einer Spritzbetonschale in Farben und Profil dem Erscheinungsbild des Sandsteins.

Etwa 60 Felsnadeln überbrücken das porösen Fels mit festem Fels und verbinden unterschiedlich feste Sandsteinschichten. Dazu wurden Kleinverpresspfähle vertikal bis in eine Tiefe von max. 18 Metern verankert. Dadurch wurden die Sandsteinschichten miteinander verbunden und schwach tragfähige Schichten überbrückt. Der wohl beliebteste Aussichtspunkt der Bastei, die zu den meistbesuchten Touristenattraktionen der Sächsischen Schweiz zählt, ist seit dem 12. Mai 2016 in diesem Teil gesperrt. Geologen hatten im Fels unterhalb der berühmtesten Basteiaussicht in Lohmen (Sächsische Schweiz) sprödes Gestein vorgefunden und Alarm geschlagen. Daraufhin wurde die darüber liegende Plattform gesperrt.


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