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Stollenprüfung: Viel Gold und ein Malheur

Die Bäcker und Konditoren im Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge haben ein gutes Händchen beim Stollenbacken. Bei der Stollenprüfung gab es gute Noten.
Konditorin und Chocolatier und Inhaberin Grit Großmann von

Konditorin und Chocolatier und Inhaberin Grit Großmann von "Aus Liebe zum Genuss - Bäckerei Hiekel Pirna", ihr Lebensgefährte Herbert Lanscha (l.) und Bäckermeister Thomas Großmann (r.). Foto: Daniel Förster

 „Auch in diesem Jahr kann sich die Qualität absolut sehen lassen!“. Zu dem Ergebnis kommt „Stollenprüfer“ André Bernadzky. Der Diplom-Lebensmittelchemiker und Chef der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk in Dresden (Landesinnungsverband Saxonia des Bäckerhandwerks Sachsen) hat 32 verschiedene Stollen, die 17 Bäcker- und Konditormeistern der im Landkreis agierende Bäckerinnung Pirna freiwillig bei ihm eingereicht haben, getestet. Schließlich wollte die Bäckerinnung des Kreises wissen, welcher Stollen der beste weit und breit ist. Der unabhängige Fachmann vergab 22mal Gold und neunmal Silber an die Bäckermeister. Knapp 70 Prozent der Striezel bewertete er mit der Note „sehr gut“ und neun mit „gut“. Das Wichtigste: Kein einziger ist durchgefallen. „Nur gute und sehr gute Ergebnisse. Die Meister des Fachs haben eine super gearbeitet und hervorragende Güte abgeliefert“, lobt er die Macher des Bäckerhandwerkes. Je nachdem wie viele verschiedene Stollen aus der Backstube eingereicht worden, nahm manch einer der Bäcker- oder Konditormeister sogar dreimal Gold mit nach Hause.  Eine extra „goldene Auszeichnung“ vergab der Prüfer an mehr als ein Dutzend Stollen. Sie alle wurden das dritte Jahr in Folge mit „sehr gut“ bewertet. „Mit insgesamt 13 waren das in diesem Jahr ziemlich viele“, freut sich Bernadzky. Gleich drei Sonder-Urkunden erhielt die Bäckerei & Konditorei Burkhardt Pirna Rottwerndorf (Inhaber: Falk Burkhardt) – je eine für ihren Mandelstollen, den Schlesischen Mohnstollen und den Original Dresdner Christstollen. Genauso gut schnitt auch die Mühle und Bäckerei Bärenhecke Glashütte-Bärenhecke (Vorstand: Gerald Seifert, Roman Seifert) ab - Sonder-Gold für ihren Mohnstollen, Mandelstollen und Rosinenstollen Premium. Langjährigen „Gold“-Staus erreichte außerdem der Echt Maxener Christstollen und der Echt Maxener Mandelstollen der Bäckerei & Konditorei Schietzold Maxen (Inhaber: Klaus Schietzold), der Rosinenstollen der Bäckerei Zahn Reinhardtsgrimma (Inhaber: Gerold Zahn), der Butter-Rosinenstollen der Feinbäckerei Leiteritz Dippoldiswalde (Inhaberin: Bärbel Leiteritz), der Christstollen mit Sultaninen der Konditorei & Bäckerei Förster Bad Schandau (Inhaber: Maik Förster), der Dresdner Christstollen von Aus Liebe zum Genuss - Bäckerei Hiekel Pirna, (Inhaberin: Grit Großmann), und Mehnerts Christstollen von der Bäckerei & Konditorei Mehnert Dürrröhrsdorf (Inhaber: Thomas Mehnert). Außer Konkurrenz kostete André Bernadzky in diesem Jahr einen Buchweizen-Berberitze-Christstollen der „Aus Liebe zum Genuss“ - Bäckerei Hiekel Pirna. Chefin Grit Großmann präsentierte diese „ungeplante“ Kreation der Öffentlichkeit. Der Stollen ist nämlich aus einem Malheur heraus entstanden. „Meine Jungs haben in der Hektik  Urgetreide mit Buchweizen verwechselt. Als wir es dann bemerkt haben, haben wir festgestellt, dass das Ergebnis eigentlich gar nicht so schlecht ist, sondern eine gute Sache. Nächstes Jahr nehmen wir ihn in die Produktion. Dann aber glutenfrei“, sagt die Chefin. „Der Buchweizen-Berberitze-Christstollen ist außerhalb der Norm. Buchweizen ist kein Getreide, sondern ein Pseudogetreide“, erklärt Bernadzky. Der Fachmann prüfte und wertete auch in diesem Jahr über fünf Stunden lang. Anhand von etwa 130 Kriterien vorgegeben von der DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft bepunktete er die eingereichten Striezel, wertete die Form und das Aussehen, die Eigenschaften der Krumen, wie Struktur und Elastizität, Geruch und Geschmack hatten die höchste Gewichtung. Nur der Stollen der volle 100 Punkte bekam, wurde mit einem „sehr gut“ bewertet.


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