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R. Rink

Spenden an Pirnaer Vereine

Pirna. Nach mehreren Krisenjahren ist die Lage der kommunalen Haushalte angespannt. Vereine sind deswegen mehr denn je auf Spenden angewiesen.

Alf Wild (re.) bei der Spendenübergabe an die Pirnaer Tafel. Deren Vorsitzende, Christiane Rentner (2.v.l.), und Sandra Furkert (3.v.l.) nehmen den Scheck entgegen. Martina Dittrich (li.) hatte ihren Scheck für das ZBBB e.V. schon am Vortag erhalten.

Alf Wild (re.) bei der Spendenübergabe an die Pirnaer Tafel. Deren Vorsitzende, Christiane Rentner (2.v.l.), und Sandra Furkert (3.v.l.) nehmen den Scheck entgegen. Martina Dittrich (li.) hatte ihren Scheck für das ZBBB e.V. schon am Vortag erhalten.

Bild: privat

Die Stadt Pirna ist reich an Vereinen. Laut Homepage der Stadt sind es mindestens 126 an der Zahl. Doch wie ist es um deren finanzielle Situation bestellt? Nach der harten Corona-Zeit und der jetzigen Energiekrise ist die Konstitution vieler kommunaler Haushalte angespannt, was zu Kürzungen von Zuwendungen seitens der Städte führte. So beschloss der Pirnaer Stadtrat bereits im April 2021 Kürzungen um bis zu 60 Prozent in den freiwilligen Aufgaben der Stadt, welche auch die Bereiche Kultur, Sport, soziale Arbeit, Jugendhilfe und Vereine betraf. Die Stadtkasse war einerseits durch Ausfälle von Steuereinnahmen und andererseits durch Projekte, wie die Planungen des Indus-triepark Oberelbe, stark belastet. Anfang 2022 beschloss der Pirnaer Stadtrat aber wiederum eine Aufstockung der Zuwendungen an die Vereine in Höhe von 400.000 Euro, darunter rund 160.000 Euro für den sozialen Bereich (2021: rund 112.000 Euro).

 

Vereine auf Spenden angewiesen

Dennoch sind viele Vereine von den vorher ausgefallenen Zuwendungen weiter angeschlagen und auf Spenden angewiesen. Einer dieser Spender ist Versicherungsagent Alf Wild, der mit seinem Büro auf dem Pirnaer Marktplatz ansässig ist. »Im vergangenen Jahr habe ich gut gewirtschaftet und möchte jetzt meiner Stadt und seiner vielfältigen Vereinslandschaft etwas zurückgeben«, sagt Alf Wild. Jeweils 1.000 Euro gehen dabei an die Vereine »dfb – Regionalverband Sachsen Ost e.V.« als Betreiber der Pirnaer Tafel und das »Zentrum für Begegnung, Beratung und Bildung e.V. Pirna (ZBBB)«. »Beide Vereine leiden unter der derzeitigen Finanzsituation der Stadt Pirna und liegen mir, da diese wichtige soziale Arbeit leisten, sehr am Herzen«, so Alf Wild. Weitere 500 Euro erhielt unter anderem der Verein »Lebenswerte e.V.« Insgesamt verteilte der Versicherungsagent 5.000 Euro an Spenden.

»Die großherzige Spende kam zur rechten Zeit, da die Situation mit den Fördermitteln, die den wichtigen sozialen Bereich unterstützen, immer schwieriger wird«, sagt Martina Dittrich vom ZBBB. Im laufenden Jahr hat sie 15 Prozent weniger als 2020 zur Verfügung und musste im September sogar eine Stelle streichen. Bei der Mitgliederentwicklung geht es allerdings bergauf. Waren es 2019 noch 26, hat der Verein aktuell 44 Mitglieder. Das ZBBB unterstützt als Verein Senioren, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen und ist Kontaktstelle für Seniorenbegleitung und Demenzberatung. Die Spende soll dafür verwendet werden, um die Kontaktstellen weiter betreiben zu können und dort in die Weiterbildung zu investieren.

Kontakt: post@zbbb-pirna.de; Tel. 03501/79 0583

Sandra Furkert, Leiterin der Pirnaer Tafel, möchte das gespendete Geld unter anderem in die Reparatur der beiden »Tafel-Autos« investieren. Im Moment ist die Versorgung bei der Pirnaer Tafel aber gesichert, was auch an der Spendenbereitschaft ihrer großzügigen Partner liegt. »Ein großes Dankeschön geht an unsere Spender, wie die Landbäckerei Schmidt, die Bäckerei Wippler, Edeka, Netto, Kaufland, das Tierheim Krietzschwitz und viele andere«, sagt Furkert. In der jetzigen Krise vergrößert sich die Gruppe derjenigen, die auf die Tafel angewiesen sind. »Wir versorgen alleine 111 ukrainische Haushalte, für die der gesamte Freitag als Ausgabetag vorbehalten ist«, sagt die Leiterin der Pirnaer Tafel.

Kontakt: info@tafel-pirna.de; Tel. 03501/582935


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