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Richtfest für Dialysatoren-Werk

143 Meter lang, 62 Meter breit und zwischen acht und 14 Meter hoch wird das neue Werk, in dem das Radeberger Tochterunternehmen B. Braun Avitum Saxonia ab 2018 Dialysatoren für die Blutwäsche chronisch nierenkranker Menschen herstellen.

Bisher kommen die Lebensretter für Nierenkranke vor allem aus Radeberg. 13,3 Millionen Stück waren es allein im vergangenen Jahr. Weltweit gehört das sächsische Tochterunternehmen damit zu den fünf größten Dialysatoren-Herstellern. Weil aber die Zahl  der Dialysepatienten weltweit drastisch steigt, will die Mutter (B. Braun Melsungen AG) nun für ihre Tochter (B. Braun Avitum Saxonia) ein neues Werk bauen. Das nimmt auf der Hühndorfer Höhe in Wilsdruff, kurz hinterm Landkreis Meißen und vor den Toren der sächsischen Landeshauptstadt, gerade zügig Gestalt an. Zeitplan scheint zu funktionieren

Auf rund elf Hektar entsteht derzeit ein 143 Meter langer, 62 Meter breiter und acht bis 14 Meter hoher Komplex, in dem ab 2018 produziert werden soll. Von den ersten Bodenarbeiten im Februar und dem Beginn der Gründungsarbeiten Ende März (für das neue Werk werden 297 Bohrpfähle in den Lößlehmboden getrieben) bis zum jetzigen Richtfest scheint der Zeitplan zu funktionieren. 550 Tonnen Stahl wurden verbaut, 2.500 Kubikmeter Beton in Wand- und Deckenelemente gegossen, die Leitungen für Wasser und Gas sowie die Leerrohre für Strom- und Datenleitungen liegen in der Erde. Produktionsmaschinen kommen ab März 2017 In den nächsten Wochen wird die Zahl der Mitarbeiter von derzeit 70 bis 80 auf täglich über 150 steigen, da die Installation der technischen Gebäudeausrüstung inzwischen begonnen hat. Dabei geht es um die wichtigsten Medien, von Lüftungskanälen und Leitungen für Heizung, Dampf- und Druckluft über
Elektro- und Datenleitungen bis hin zu Installationen für Sanitär, Sprinkler, Kälte- und Kühlwassertechnik sowie Reinraumdecken. Der Einbau der ersten Produktionsmaschinen soll im kommenden März beginnen. Allein in diesen Maschinenpark investiert der Mutterkonzert 34 Millionen Euro, sechs Millionen schießt der Freistaat an Investitionsbeihilfe zu. 85 Prozent der Gewerke kommen übrigens aus der Region. Arbeitsort für 140 Mitarbeiter Die Erd- und Erschließungsarbeiten übernahm die Wilsdruffer Faber Bau GmbH, die Bohrpfahlarbeiten führte die Swietelsky Baugesellschaft Meißen aus, den Rohbau die Arge Hentschke Bau & Hoch- und Ingenieurbau Wilsdruff, für die Stahlbauarbeiten ist die Fa. Metallbau Schubert aus Markersdorf zuständig.

„Einen weiteren hohen zweistelligen Millionenbetrag investiert der Konzern in Grundstück und Baukosten“, hält sich Projektleiter Peter Wiegers bedeckt.
Wenn die Produktion im neuen Werk startet, werden 140 Mitarbeiter hier arbeiten. „Da wir in die Zukunft bauen, kann das Werk später bei Bedarf an den Längsseiten auf insgesamt 180 Meter vergrößert werden.“, erläutert Peter Wiegers. Lange Tradition
Dialysatoren Made in Saxony haben übrigens eine lange Tradition. Seit 35 Jahren werden sie in Radeberg hergestellt. Das 1920 als „Fabrik Saxonia“ gegründete Unternehmen für keramische Zähne begann bereits 1979 mit der Herstellung von Hohlfaserdialysatoren. 2004 wurde die Radeberger Firma von  B. Braun Melsungen übernommen. Verließen damals 1,4 Millionen Dialysatoren pro Jahr das Werk, sind es heute über 13 Millionen. Mit dem Neubau in Wilsdruff werden es dann 26 Millionen sein, der B.Braun-Konzern damit in Marktführernähe rücken.                          (Carola Pönisch)


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