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André Schramm

Pirna-Neundorf: Vielstoffanlage noch nicht in Betrieb

Das Herzstück der Chemiefabrik in Pirna-Neundorf geht frühestens Ende Mai 2019 in Betrieb.
Im September 2018, fast vier Jahre nach der Explosion, fand das Richtfest für die P1-Vielstoffanlage statt. Foto: Daniel Förster

Im September 2018, fast vier Jahre nach der Explosion, fand das Richtfest für die P1-Vielstoffanlage statt. Foto: Daniel Förster

Die Bauarbeiten an der P1-Vielstoffanlage der Chemiefabrik Schill & Seilacher im Pirnaer Ortsteil Neundorf sind noch nicht beendet. Das teilte das beauftragte Kommunikationsunternehmen des Chemiewerks auf WochenKurier-Nachfrage mit. Gegenwärtig gehe man davon aus, dass der Reaktor frühestens Ende Mai die Produktion aufnehmen wird, hieß es weiter. Bis dahin müssten noch etwa ein Duzend Tests absolviert werden, darunter auch eine sogenannte "Wasserfahrt". Im Anschluss erfolgt die Abnahme.    Im Dezember 2014 sorgte die Anlage für eine folgenschwere Havarie, bei der ein Mitarbeiter ums Leben kam und weitere verletzt worden waren. Als Grund für die Explosion wurde später menschliches Versagen festgestellt. Der Fall hatte vor allem in der Nachbarschaft tiefe Wunden hinterlassen. Viele Neundorfer fühlten sich nicht mehr sicher. Zeitweilig stand die Zukunft des Werks auf der Kippe. Seit Anfang 2018 laufen die Arbeiten zum Wiederaufbau – mit verbesserten Sicherheitsvorkehrungen, um das Risiko eines erneuten Störfalls zu minimieren. So bekam das Gebäude eine explosionssichere Einhausung samt Druckableitungsklappen in der Fassade und Fangnetzen. Erarbeitet wurde außerdem ein neues Sicherheitskonzept. Zudem kündigte das Unternehmen an, auf eine Vielzahl von Stoffen künftig verzichten zu wollen. In der P1-Vielstoffanlage werden u.a. sogenannte Verarbeitungshilfsmittel für die Leder-, Textil-und Faserherstellung sowie Zusätze für Gummiprodukte und Kunststoffe hergestellt. Im September 2018 wurde Richtfest gefeiert. Kurze Zeit später brachte die Linken-Fraktion im Pirnaer Stadtrat die Forderung einer Betriebsfeuerwehr ins Spiel. Die Gespräche dazu laufen noch, hieß es.


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