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Daniel Förster

Mafa-Großbrand: Polizei sucht Zeugen

Nach dem verheerenden Großbrand auf dem Gelände der ehemaligen Maschinenfabrik (Mafa) in Heidenau haben die Brandermittler nun ihre Untersuchungen vor Ort abgeschlossen. Bis Gewissheit über die Ursache des Feuers besteht, wird es aber noch dauern.
Zwei Brandursachenermittler bei der Arbeit auf dem Areal der ehemaligen Maschinenfabrik in Heidenau. Foto: Daniel Förster

Zwei Brandursachenermittler bei der Arbeit auf dem Areal der ehemaligen Maschinenfabrik in Heidenau. Foto: Daniel Förster

Kriminalisten vom Brandermittlungsdienst hatten sich in der zurückliegenden Woche tagelang durch Geröllberge gearbeitet, die übrig gebliebenen Trümmer untersucht. Dabei wurde die Polizei von 28 Helfern der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) unterstützt. Mit schwerem Gerät und großer Technik halfen die Spezialkräfte den Beamten bei der Spurensuche bzw. bei der Brandursachenforschung in dem niedergebrannten Industriegebäude (85 mal 25 Meter Fläche). Freiwillige von Fachgruppen der drei Ortsverbände Pirna, Dippoldiswalde und Dresden waren mehrere Tage am Brandort und zur Nachbereitung im Einsatz. Inzwischen sind die Arbeiten der Brandursachenermittler auf dem historischen Industrieareal abgeschlossen. Das teilt die Polizeidirektion Dresden auf Anfrage mit. „Derzeit werten die Ermittler die Spuren aus. Wie lange die Auswertung dauert, ist derzeit nicht abschätzbar“, so Rocco Reichel von der Stabsstelle Kommunikation der Polizeidirektion Dresden. Weitere Auskünfte könnten derzeit im Hinblick auf das „laufende Ermittlungsverfahren“ nicht gegeben werden. Die Polizei sucht gegenwärtig Zeugen, die am Abend des 31. Dezember 2021 im Umfeld der Fabrik zum Beispiel verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen. Trotz eines Großaufgebotes der Feuerwehr, die über den Jahreswechsel mit rund 100 Kameraden im Einsatz war, brannte das Fabrikgebäude bis auf die Grundmauern nieder. Windböen gaben den Flammen immer wieder reichlich Nahrung. Das Inferno vom Silvesterabend bis zum Neujahrsmorgen zerstörte in der historischen Produktionshalle verschiedene Werkstätten u.a. von Handwerkern, mehreren Autoschraubern und Oldtimerfreunden. Mehrere Trabis aber auch andere DDR Fahrzeuge wie Wohnanhänger, sowie Maschinen und Anlagen wurden ein Opfer des Infernos. Der Sachschaden ist immens. Die Ruine lockt nach wie vor viele Zaungäste an. Die Polizei wollte sich noch nicht auf eine Schadenssumme festlegen. Nach wagen Schätzungen ist von rund 350.000 Euro die Rede. Die alte Maschinenfabrik Heidenau, in der einst Maschinen für die Kakao- und Schokoladenherstellung gebaut wurden, prägte mehr als 170 Jahre das Bild und die Geschichte der Stadt. Mit dem Feuer wurden nicht nur materielle Dinge zerstört, sondern auch viele Erinnerungen, beklagen frühere Mitarbeiter der Mafa. Auf dem bisherigen Industriegelände an der Heinrich-Heine-Straße Ecke Mühlenstraße bzw. zur Thomas-Mann-Straße mit insgesamt 65.000 Quadratmetern Fläche soll in Zukunft ein städtebauliches Quartier mit Wohnungen, Handel und Gastronomie entstehen. Laut den Planungen des Architekten gehörte die von dem Feuer betroffene um 183 errichtete Fabrikhalle zu den Gebäuden, die erhalten werden sollten. Geplant war, darin einer Schule samt Kindergarten ein Domizil zu geben.


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