Es wird ernst auf dem zweiten Bauabschnitt
Manchmal schien es, als würde sich überhaupt nichts bewegen, obwohl der Freistaat immer wieder erklärte, am Wiederaufbau des oberen Teilstückes der Weißeritzbahn festzuhalten. Die Crux waren die Kostennachforderungen der Betreibergesellschaft SDG aus dem ersten Bauabschnitt. Freistaat/Wirtschaftsministerium prozessierten dazu. So kurios es klingen mag, das wiederholte Hochwasser von 2013 zeigte, dass die erfolgten Mehraufwendungen durchaus berechtigt waren. Die Folgeschäden waren geringer. Immerhin kam dann 2011/12 grünes Licht aus dem sächsischen Wirtschaftsministerium für den Wiederaufbau. Über 15 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Im November 2015 startete die Ausschreibung. Wie bekannt wurde, stammen die Bieter für die Arbeiten alle aus Sachsen. Nach Prüfung der Angebote könnten Anfang März dann tätsächlich die Bauarbeiten beginnen. Und da gibt es einige Herausforderungen. Gearbeitet werden soll auch hier in zwei Bauabschnitten – einmal von Dipps bis Schmiedeberg und von Schmiedeberg bis Kipsdorf. Im ersten Abscnitt gibt es allein 21 Bahnübergänge, viele Durchlässe. Eine besondere technische Herausforderung stellt die neu zu errichtende Brücke in Obercarsdorf dar. Mittels eines Hubwerkes wird die Brücke bei Hochwasser angehoben, so dass die Weißeritz dann ungehindert durchfließen könnte. Neu gebaut werden auch die Bahnsteige in Ulberndorf, Obercarsdorf, Schmiedeberg. Völlig neu verlegt wird die Strecke zwischen Schmiedeberg und Kipsdorf. Da sich die Bahngleise hier direkt neben dem Fluss befinden, müssen entsprechende Stützmauern errichtet werden, um das Gleisbett zu schützen. Auch auf dem Bahnhof in Kipsdorf sind Sanierungsarbeiten notwendig. So muss die Lokwasserversorgung erneuert werden. In einem separaten Bauprojekt wird auch die Sanierung des Lokschuppens in Kipsdorf in Angriff genommen. Nun sollte endlich alles „in trockenen Tüchern" sein und der Bau im Frühjahr beginnen. Ende September könnte der Zugverkehr wieder rollen. (caw)