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Erinnerung an 276 verunglückte Bergleute

Gedenkveranstaltung „150 Jahre Grubenunglück des Segen-Gottes und Neue-Hoffnung- Schachtes“
Das Denkmal  am Segen-Gottes-Schacht. Foto: PR/Stadt Freital

Das Denkmal am Segen-Gottes-Schacht. Foto: PR/Stadt Freital

Anlässlich des 150. Jahrestages des Grubenunglückes im „Segen-Gottes-Schacht“ und „Neue-Hoffnungs-Schacht“ laden Freital und der Bergbau- und Hüttenverein Freital am 4. August ein. Um 11 Uhr findet  dann eine Gedenkveranstaltung am Denkmal für die verunglückten Bergleute „Am Segen" in Freital-Kleinnaundorf statt. 
Dazu werden rund 100 Habitträger und Bergmusiker aus den Sächsischen Steinkohlenrevieren erwartet. Im Rahmen dieser Gedenkveranstaltung sprechen Staatsminister Prof. Dr. Roland Wöller,  OB Uwe Rumberg und weitere Vertreter des öffentlichen Lebens Worte des Gedenkens und legen Kränze und Blumengebinde nieder. Der Pfarrer der Kirchgemeinde Pesterwitz Matthias Koch hält eine bergmännische Andacht. Für die musikalische Umrahmung sorgt das Bergmusikkorps „Glück Auf“ Oelsnitz/E. Ab 13 Uhr findet die Veranstaltung ihre Fortsetzung auf Schloss Burgk. Dort gibt es eine Bergmännische Aufwartung der Vereine sowie Bildvorträge zu den Freiherrlich von Burgker Werken im heutigen Gebiet der Stadt Freital sowie zur Geschichte des Steinkohlenbergbaues im Döhlener Becken. Diese werden von Wolfgang Vogel von den Städtischen Sammlungen Freital und Dr. Silvio Stute vom Bergbau- und Hüttenverein gehalten. 
Zudem kann die Kabinettausstellung der Städtischen Sammlungen, die anlässlich des 150. Jahrestages vom Grubenunglück diesem schrecklichen Ereignis, aber auch der Erinnerung an die Opfer jener tragischen Katastrophe nachspürt, letztmalig an diesem Tag besichtig werden. Das einzige Besucherbergwerk zur Dokumentation des frühindustriellen Steinkohlenbergbaus Sachsens befindet sich im Park des Museumskomplexes. Führungen werden angeboten. Zur Geschichte: Am 2. August 1869 kam es in den miteinander verbundenen Grubenfeldern des Segen-Gottes- und Neue-Hoffnung-Schachtes zu einer schweren Schlagwetterexplosion, bei der 276 Bergleute verunglückten. Es konnten sich lediglich drei Förder- und zwei Zimmerleute retten, die übrigen Bergleute erstickten oder verbrannten. Den Toten dieses seinerzeit schwersten sächsischen Grubenunglückes wurde   über dem Massengrab der Verunglückten, am ersten Jahrestag der Explosion ein würdiges Denkmal gesetzt.  In der Mitte der parkähnlichen Anlage befindet sich eine Stele mit folgender Inschrift: "Dem Andenken der Beamten und Arbeiter gewidmet, welche treu ihrem Berufe, in der Tiefe der Erde am 2. August 1869 verunglückten." Um die Stele sind halbkreisförmig Tafeln angeordnet, die Namen und Alter aller Verunglückten tragen. Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz. (caw)


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