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Ulrich Nelles/ck

Ein Zeichen setzen für Frieden und ein bezahlbares Leben

Freital. Zum Wochenanfang lud Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg vor dem Rathaus Potschappel zur Demo ein - Kerzen wurden zur Mahnung entzündet.

"Ich nehme zunehmend Ängste und Frust in der Bevölkerung wahr", machte Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg (Konservative Mitte) am Montag zum Beginn seiner Ansprache vor einigen hundert Freitalern deutlich. Der Ton in der Gesellschaft würde schärfer und die Nerven lägen blank, so das Stadtoberhaupt weiter. Jede friedliche Demonstration auf der Basis des Grundgesetzes sei für ihn legitim. "Die Preise für Material, Energie und Rohstoffe steigen unentwegt. Zugleich wird vieles knapp bei Personal und in der Versorgung." Hinzu kämen die Sorgen der Bevölkerung vor den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen. "Wieso sollen wir eigentlich mit Steuergeldern politische Fehlentscheidungen bezahlen?", drückte Rumberg sein Unverständnis gegenüber Entscheidungen der Regierung aus.

Er rief Politiker auf Landes- und Bundesebene zum sofortigen Handeln auf. Es müsse nach Lösungen gesucht werden, um weitere Belastungen für die Bevölkerung zu vermeiden - ideologiefrei und ohne Denkverbote. "Unser Land steht an einem Scheideweg", mahnte der OB und forderte alle Freitaler auf, weiter mit ihm im Gespräch zu bleiben. Mit der Versammlung am Montag wolle er den Bürgern parteiübergreifend eine Plattform zum Austausch bieten, auch wenn er die aktuellen Probleme ebenso wenig lösen könne wie die Stadtverwaltung oder der Stadtrat.

Im Anschluss an die Demo entzündete Uwe Rumberg auf dem Balkon des Rathauses eine Kerze als Zeichen gegen Krieg und Gewalt. Zahlreiche Demonstranten folgten vor der Rathaustür seinem Beispiel.

 

Rückblick

 

Bereits zu Jahresbeginn hatte sich das Stadtoberhaupt bei einer der regelmäßig stattgefundenen Montagsdemos unmittelbar an die Bevölkerung gewandt und sein Verständnis für ihre Anliegen ausgedrückt. Zum Höhepunkt der Demonstrationen im Januar war Uwe Rumberg vor die versammelte Menschenmenge getreten und hatte ein Statement verlesen. "In unserer Gesellschaft dürfe niemand ausgegrenzt werden", hieß es darin. So sei jede friedliche Aktion auf Basis des Grundgesetzes für ihn legitim. Themen wie die nach Meinung der Demo-Teilnehmer überzogene Corona-Politik, die getroffenen Maßnahmen und deren Auswirkungen standen seinerzeit an erster Stelle. Anschließend folgte im Februar die Einladung zu einem moderierten Bürgerdialog. Am vergangenen Montag wiederholte der Oberbürgermeister eine Aussage vom Jahresbeginn noch einmal: "Ich respektiere all jene, die sich impfen lassen genauso wie die, die eine Impfung ablehnen."


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