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Bauernprotest auch in Pirna

Schwierige Lage für Bauern: Aktionen für bessere Erzeugerpreise
Sylvia Konrad Geschäftsführerin Regionalbauernverband Sächsische Schweiz –Osterzgebirge e.V., Uwe Scheumann Vorstand Agrarproduktion „Am Bärenstein“ Struppen e.G. und Henryk Schultz  (re.)Agrargenossenschaft „Oberes Elbtal“ Reinhardtsdorf eG und Vorsitzender des Regionalbauernverbands Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V. Foto: Marko Förster

Sylvia Konrad Geschäftsführerin Regionalbauernverband Sächsische Schweiz –Osterzgebirge e.V., Uwe Scheumann Vorstand Agrarproduktion „Am Bärenstein“ Struppen e.G. und Henryk Schultz (re.)Agrargenossenschaft „Oberes Elbtal“ Reinhardtsdorf eG und Vorsitzender des Regionalbauernverbands Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V. Foto: Marko Förster

„Lebensmittel sind mehr wert“ Mit diesem fünf Mal zwei Meter großen Plakat an einem Traktor direkt an der B 172 am Gewerbegebiet Pirna-Sonnenstein machen  hiesige Bauern auf ihre prekäre Lage aufmerksam. Lebensmittel und Produkte sollen stets günstig sein. Und genau das macht den Bauern zu schaffen. Vom Lebensmittelpreis an der Ladentheke erhalten die Landwirte zunehmend weniger, die Bauern werden für ihre Arbeit nicht richtig entlohnt. Der Preiskampf der Discounter und schlechte Exportaussichten, u.a. durch Embargos gegen Russland, ließen die Erzeugerpreise vor allem bei Milch und Schweinefleisch dramatisch sinken. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe geraten unter massiven wirtschaftlichen Druck. Auf diesen Preisverfall machte der Bauernverband heute auf sich aufmerksam, wirbt für Vertrauen und bessere Erzeugerpreise.  Damit wollen die Bauern die Verbraucher dafür sensibilisieren, dass Schleuderpreise für Lebensmittel eine nachhaltige Landwirtschaft und eine Lebensmittelerzeugung zu hohen Standards mit Rohstoffen „Made in Germany“ mittel- und langfristig gefährden. Stattdessen wollen die Bauern gemeinsam mit den Verbrauchern Preise einfordern, die allen Akteuren der Lebensmittelkette eine Perspektive und eine Weiterentwicklung ermöglichen. Viele Landwirte sehen sich vor dem Ruin. Für den Liter Milch erhalten sie nur noch 25 Cent. Um wenigstens die Kosten zu decken wären 35 Cent notwendig. Die Verbraucher sollen nach regionalen Produkten schauen und möglichst direkt vor Ort kaufen. Weitere Aktionen fanden am 23. März unter anderem mit Traktorenkorsos in Bautzen, Chemnitz, Leipzig und Annaberg statt. (mf)


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