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Geschichtsunterricht im Feriencamp

…oder warum Englischunterricht doch nicht so verkehrt ist

Petrus bescherte den Kindern des „deutsch-tschechischen integrativen Feriencamps“ im nordböhmischen Stara Oleska (Alt Ohlisch) eine sonnige Ferienwoche. Zum ersten Mal nahmen  zehn Kinder und zwei Betreuer von der Naturfreundejugend Sachsen teil. Sybille Ott von den Naturfreunden postet: „Wir sind gerade mal einen Tag im Feriencamp und schon kommt es uns vor, als würden wir uns schon ewig  kennen. Die Kinder unterhalten sich mit Händen und Füßen, oder stellen fest, dass Englischunterricht doch nicht so verkehrt ist.“  Das Motto des Ferienlagers 2018 war „Indianer Sommer“, dafür Juli wurden Kostüme gebastelt und Tänze einstudiert. Die Belegung war  dieses Mal höher als geplant. Mit den Betreuern kamen 54 Personen auf die Kostenliste. Mit großem Einsatz hatte die SPD-AG Euroregion  und die Naturfreunde Sachsen für dieses Kinderferienlager um Spenden geworben. SPD-AG Koordinator Klaus Fiedler, der rührige Trommler in Sachen Spenden, dankt allen Einzelspendern, der  Sparkasse und dem deutsch-tschechischen Zukunftsfonds, die das Feriencamp finanziell unterstützt haben. Das Programm war  wie immer sehr abwechslungsreich vom Ausrichter, dem Roma Verein Indigo Decin unter Leitung von Miroslav Grajcar und seinem Team, konzipiert. Baden, gemischte Sportmannschaften für Fußball und Handball, ein Maskenumzug,   Sängerwettstreit, Schatzsuche in der Natur und mehr. Ein besonderer Tag war aber der 3. Juli. An diesem Tag besuchten Klaus Leroff, der das Projekt schön länger aktiv unterstützt und Klaus Fiedler das Ferienlager. Gemeinsam mit den Kindern ging es nachmittags zu einer  Exkursion zum Museum des ehemaligen Konzentrationslagers der unterirdischen Flugzeugfabrik Rabstejn im Tal der Kamnitz.   Für die Schüler war es ein besonderer Geschichtsunterricht. Etwa 6.000 Gefangene mussten hier unter unmenschlichen Bedingungen Flugzeugteile herstellen. In einem der Stollen ist ein Kreuz zu sehen, das mit den Namen der 18 Nationen beschriftet wurde, die hier arbeiten mussten, von denen viele das Ende des Krieges nicht überlebt haben.  Für die Kinder waren erlebnisreiche Tage. „Der Dank gilt allen Betreuern, besonders Ladislav Grajcar dem Dolmetscher, der wohl noch nie so viel in einer Ferienwoche von der tschechischen Sprache in die deutsche und retour zu übersetzen hatte“, meinte Klaus Fiedler schmunzelnd. (fi)


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