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Ein Unfall beim Kindergeburtstag?

Johanniter-Schulsanitäter sind bei allen Notfällen einsatzbereit

Es sollte eine so schöne Geburtstagfeier zum 12. werden. Und dann das: ein Junge stürzt beim  Skateboard-Fahren und zieht sich klaffende Wunden zu. Selbst wenn es nicht lebensgefährlich ist, in solchen Situationen heißt es klaren Kopf bewahren und genau überlegen, was zu tun. Ist. Und genau das trainierten die Johanniter-Schulsanitäter ein Wochenende lang in Dohna an der Marie-Curie-Schule, die Gastgeber war. 150 Schulsanitäter zwischen sechs und 18 Jahren machten sich fit im  Einmaleins der Ersten Hilfe bei praxisnahen Übungen. Der missglückte Kindergeburtstag kann so oder ähnlich überall passieren, ein Glück wenn unter den Gästen dann gut ausgebildete Schulsanitäter sind. Die 23 Teams schulen sich unter fachlicher Anleitung was theoretisch und praktisch bei Unfällen, beispielsweise auch in der Schule, zu tun ist. Wie beim richtigen Unfall trafen sie hier auf blutverschmierte „Opfer“, Patienten, die unter Schock stehen oder bewusstlos sind. „Diese spielten ihre Rollen wie beim richtigen Unfall und sind verblüffend echt geschminkt. Der Erste-Hilfe-Einsatz wurde dann an jeder Station ausgewertet, Fachleute der Johanniter gaben Hinweise und erklärten Hintergründe“, erläutert Danilo Schulz, Pressesprecher der Johanniter im Regionalverband  Dresden.  Der Wissensschub, den solche Wochenenden mit sich bringen sei enorm.  „Wer einmal erlebt hat, mit wie viel Engagement die Schüler und Jugendlichen dabei sind, wie konzentriert sie ihren ‚Einsatz abarbeiten‘ wird den Fähigkeiten der ‚Kleinen‘ sehr viel Vertrauen schenken. Später stehen viele von ihnen den Johanniter-Sanitätsdiensten zur Seite oder werden als ehrenamtliche Katastrophenschützer aktiv“, ist Corinna Biedermann, Jugendbildungsreferentin im Landesverband Sachsen,  überzeugt. Aber an dem Wochenende wurde nicht nur trainiert und gebüffelt. So lockte am Abend eine Schnitzeljagd zur Burg Dohna. „Auch hier ist Teamwork alles“, erklärt Jens Werner, Regionaljungendleiter in Dresden. Er hatte sich gemeinsam mit vier Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren fünf verschiedene Routen zum Fuße der Burg ausgedacht.  Und beim Abendprogramm zum 40. Geburtstag der Johanniter-Jugend, war jede Gruppe aufgefordert, einen eigenen kreativen Beitrag beizusteuern. Am Sonntag standen für die Nachwuchssanitäter 13 spannende Workshops zur Auswahl, z. B. ein Kurs im detailgetreuen Schminken von Wunden, zur Anatomie des Herzens oder in der psychischen Betreuung Verletzter. Außerdem konnten die Schüler einen Rettungstransportwagen der Katastrophenschutzeinheit aus Dresden erkunden und dem Bundesverband der Rettungshunde bei ihrer Arbeit mit Hunden über die Schulter schauen. „Als am Sonntagmittag alle Kisten eingepackt und das letzte Kind die Heimreise angetreten hatte, lagen hinter den 90 ehrenamtlichen Johanniter-Helfern tausende Stunden, die sie ihrer Freizeit abgeknapst haben, aber zugleich das Gemeinschaftsgefühl in der ‚Johanniter-Familie‘ gestärkt haben“, ist Corinna Biedermann sicher. (caw)


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