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Eine Riesenantenne fürs All

Die Hoch Technologie Systeme GmbH (HTS) aus Coswig beteiligt sich am Weltraumprojekt »Large European Antenna« und liefert wichtige Bauteile für eine sechs Meter große, entfaltbare Satelliten-Antenne.
Ein Modell der Large European Antenna.     Foto: ESA

Ein Modell der Large European Antenna. Foto: ESA

Bislang hatten diese Satelliten mit selbst-entfaltbaren Antennen von einem Umfang größer als vier Meter nur nicht-europäische Produkte zur Verfügung und diese auch nur in limitierter Anzahl. Diese Einschränkungen sollen nun mit einer europäischen Produktion von Großantennen behoben werden und dadurch die bislang bestehende Abhängigkeit reduzieren. Die HTS GmbH wird mehrere Mechanismen für die Antenne entwickeln, testen und produzieren. Ausgewählt wurde das Unternehmen aufgrund seiner Expertise und langjährigen Erfahrung bei der Entwicklung und Herstellung von Mechanismen und mechanischem Equipment für Satelliten.
Die spezielle Infrastruktur wie der eigene Reinraum, die umfassende Testeinrichtung und das starke Lieferanten- und Partnernetzwerk trugen ebenfalls zur Auswahl bei. 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen bei HTS ein breites Wissen im Bereich Design, Konstruktion und Struktur- sowie Thermalanalyse zur Verfügung. Im Rahmen des Projektes werden sie unter anderem einen Halte- und Auslösemechanismus entwickeln und herstellen. Dieser wird die Antenne sicher an den Satelliten fixieren, um Schäden während des Raketenstarts zu vermeiden. Nachdem der Satellit seine Umlaufbahn erreicht hat, entfalten und fixieren die HTS-Gelenkmechanismen den Antennenarm in der geplanten Position. Die Mechanismen müssen einerseits ein hohes Drehmoment und Stabilität besitzen, um die volle Leistungsfähigkeit der Antenne zu gewährleisten und andererseits eine hohe Zuverlässigkeit aufweisen, da jede Fehlfunktion in den Gelenken die volle Entfaltung des Antennenarms gefährden würde. Ziel des Projektes ist es, ein flugbereites Protoflight Model zu entwickeln, welches ab 2021 in den Weltraum befördert werden kann. Die HTS GmbH in Coswig ist eine Tochter der RUAG Space, einem Konsortium, das von der Europäische Kommission mit dem Bau eben jener Antenne beauftragt wurde. Die Antenne wird für Telekommunikation, Erdbeobachtung und Sicherheitsmissionen genutzt.


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