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Carola Pönisch

Cannabisanbau, ganz legal

Einst war der Gebäudekomplex in Naunhof, Gemeinde Ebersbach, der modernste Schlachthof Europas. Auf langen Leerstand und andersweitige Nutzung folgt nun Hanfanbau.

Wo Mitte der 1990er Jahre 2.000 Schweine und 400 Rinder pro Tag getötet und zerlegt wurden, werden noch in diesem Jahr Hanfblüten wachsen. Ganz  legal und für medizinische Zwecke, denn hier im einstigen Schlachthof Naunhof baut das Unternehmen Demecan (Deutsche Medizinalcannabis GmbH) in nicht mehr ferner Zukuft medizinisches Cannabis an. Demecan ist das einzige unabhängige deutsche Unternehmen, das die gesamte Produktionskette für medizinisches Cannabis – vom Anbau über die Weiterverarbeitung und Lagerung bis hin zur Distribution an Apotheken – abdeckt. Gegründet wurde es 2017 von Dr. Adrian Fischer, Dr. Cornelius Maurer und Dr. Constantin von der Groeben. Der Arzt, der Ökonom und der Jurist kennen sich schon seit ihrer Studienzeit und als sie sich 2016 in Berlin wiedertrafen und über die endlich auch in Deutschland beschlossene Legalisierung von medizinischem Cannabis hörten, war die Idee für die Firma Demecan geboren. 2019 hatten sie das zwei Jahre währende Auswahlverfahren als Produktionsunternehmen bestanden. Bisher war Demecan »nur« pharmazeutischer Großhändler und importierte das schmerzlindernde Heilmittel. Nun werden in den nächsten vier Jahren jährlich 2,6 Tonnen Cannabis in Naunhof produziert, damit können pro Jahr rund 7.000 Patienten therapiert werden. »Der Bedarf liegt aber jetzt schon bei rund 100.000 Patienten«, weiß Dr. Adrian Fischer. Nach Deutschland eingeführt wurden allein 2020 rund 9,4 Tonnen Cannabisblüten, laut Bundesbehörde dürfen es bis zu 25 Tonnen sein.

Selbst Wolle Förster hatte hier die Hände im Spiel

Der insgesamt zehn Hektar große Komplex wurde 1994 als größte und modernste Schlachterei Europas gebaut, ging 1995 in Betrieb und endete 2003 in der Insolvenz. 2005 kaufte der Dresdner Unternehmer Wolle Förster das gesamte Areal, 2018 verkaufte er es an die kanadische  Maricann Group, die hier ebenfalls in den Cannabisanbau einsteigen wollte. Das Geschäft macht nun Demecan – mit einem echten Produkt »Made in Germany«. Was der Dresdner Unternehmer Wolle Förster mit dem Gebäudekomplex alles erlebt hat lesen Sie hier


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