In Rothenburg soll bald ein Bürgerbus unterwegs sein. Die Planungen laufen, eine erste Planungswerkstatt hat bereits stattgefunden. Erstmals fahren wird der Bus allerdings frühestens Anfang 2021.
In Rothenburg laufen aktuell die Planungen für einen Bürgerbus. Im Juli gab es dazu eine erste Planungswerkstatt. Hier konnten sich interessierte Bürger aktiv bei der Erarbeitung des Konzeptes für mehr und bessere Mobilität in Rothenburg einbringen. Dazu eingeladen hatte die Freiwilligenagentur Rothenburg. Dabei waren auch die Mobilitätsexperten des IGES-Instituts aus Berlin, die den Rothenburger Bürgerbus in der Konzeptphase begleiten.
Eine Umfrage im Januar 2020, an der sich ca. 220 Haushalte beteiligten, hatte deutlich gemacht, dass es hohes Interesse in der Bürgerschaft gibt. Die Mehrzahl der Befragten wünscht sich vor allem Fahrten zu Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Vor allem Wege zum Arzt, zur Apotheke, zum Einkaufen oder zu Behörden sollen so einfacher werden. Viele Befragte würden den Bürgerbus aber auch gern für Fahrten zu Freizeitzwecken oder für Besuche von Freunden und Verwandten nutzen. Neben Verbindungen zwischen den Ortsteilen und der Kernstadt Rothenburg, sind für die Befragten auch Fahrten etwa nach Niesky, Görlitz oder Weißwasser wichtig.
Flexible oder feste Routen?
Das gilt es nun also umzusetzen. Das IGES-Institut hatte dazu bei der Planungswerkstatt verschiedenen Konzepte für den Betrieb etwa mit regelmäßige Fahrten nach Fahrplan und festen Haltestellen oder aber flexiblen Tür-zu-Tür-Fahrten innerhalb einer Rahmenverkehrszeit und mit Wunschzielen vorgestellt. Letztlich verständigte man sich auf eine Mischung aus regelmäßigen und flexiblen Elementen. Konkret könnten z.B. an einem festen Wochentag gezielt Fahrten aus den Ortsteilen zu den Ärzten von Rothenburg organisiert werden, während der Bürgerbus an einem anderen festen Wochentag Sammeltouren zum Einkaufen durchführt. Einig war man sich, dass vor allem wenig mobile Menschen (z.B. Ältere ohne Nutzungsmöglichkeit eines eigenen Pkw) vom Bürgerbus profitieren können. Dabei könne man auch auf die aktive Nutzung der ansässigen Pflegedienste hoffen.
Die nächsten Schritte
„Wir gehen davon aus, dass der Bürgerbus frühestens Anfang 2021 rollen wird“, teilt Daniela Teßmer von der Freiwilligenagentur Rothenburg auf Anfrage mit. Das sei auch von den Fördertöpfen abhängig. Es kann also auch sein, dass es später losgeht. Für den Bürgerbus soll eigens ein Fahrzeug angeschafft werden, dass die Stiftung Diakonie St. Martin beantragt. Hier ist man aktuell noch auf der Suche nach einer passenden Förderung. Daher auch der Busstart nicht vor 2021.
Als nächstes wird das IGES-Institut einen konkreten Entwurf für das Betriebskonzept erarbeiten, der nach Inbetriebnahme des Busse noch auf die tatsächlichen Bedarfe und Gegebenheiten angepasst werden kann. Um einen ersten praktischen Eindruck zu gewinnen, plant die Freiwilligenagentur Rothenburg Anfang September einen Besuch des Bürgerbusprojektes in der Stadt Arzberg im Landkreis Nordsachsen. Der Arzberger Bürgerbus wird seit 2017 erfolgreich von Ehrenamtlichen betrieben und kann damit Modell für die Umsetzung in Rothenburg stehen. Die nächste Planungswerkstatt ist für Oktober 2020 angedacht. Ebenso startet jetzt die Suche nach engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die den Rothenburger Bürgerbus selbst fahren oder aber z.B. die Fahrtwünsche entgegennehmen und Routen koordinieren möchten.
Sie würden gern mitreden oder sich ehrenamtlich für den Bürgerbus engagieren?
Dann melden Sie sich gern unter folgenden Möglichkeiten:
Mail: www.diakonie-st-martin.de
Telefon: 035891-7237
Instagram: freiwilligenagentur_rothenburg