Mobilität ist ein großes Pflegethema

Zwei Autohäuser der Region beteiligen sich am kommenden Wochenende an der 2. Ostsächsischen Pflegemesse

Zur Messepremiere im vergangenen Jahr hatten Autohäuser noch als Exoten unter den Ausstellern gegolten. Die großartige Resonanz des Fachpublikums und der am Thema Pflege Interessierten kam dann selbst für das Kubschützer Autohaus Hennersdorf überraschend. So konnten die Standbetreuer z.B. am ersten Messetag erst nach fünf Stunden Hochbetrieb erstmals durchschnaufen. Unzählige Besucher ließen sich rollstuhlgerecht umgebaute Serienfahrzeuge vorführen. „Dies hat uns sofort darin bestärkt, dieses Jahr wieder an der Pflegemesse teilzunehmen“, erläutert Grit Hennersdorf, die Tochter des Firmeninhabers Jochen Hennersdorf, der mit seinem Autohaus an den Standorten Kubschütz und Sohland/Spree gerade das 25-jährige Bestehen feiern kann. Nicht nur Pflegedienste und Taxiunternehmen fragen immer stärker nach dem Um- und Ausbau von Autos nach. „Viele Anfragen bekommen wir auch von Familien, die zu pflegende Verwandte haben. Diese können dann z.B. mit ihren Liebsten an Ausflügen teilnehmen.“ Ebenso wollen Ältere im ländlichen Raum auch individuell mobil bleiben. „Für sie ist es meist das letzte Stück Freiheit. Genau für diese Zielgruppe haben wir an unserem Messestand den neuen Citroën C4 Picasso Robot. Ein Roboterarm verstaut bei diesem automatisch den Rollstuhl des Kraftfahrers im Kofferraum, wenn der Fahrer hinterm Steuer Platz genommen hat“, erklärt Grit Hennersdorf. Ähnliche Erfahrungen haben die rund 60 Mitarbeiter des Löbauer Autohauses Scholz an dessen Stammsitz und den weiteren Standorten in Bautzen, Görlitz und Oderwitz gemacht. „Besonders der von Fiat angebotene Umbau seiner Transporterflotte mit Ducato, Doblo und Scudo wird immer stärker nachgefragt“, berichtet Ines Lachmann vom Autohaus Scholz, das ebenfalls ein Jubiläum feiern kann. Vor 25 Jahren wehte erstmals die Fiat-Fahne am 1988 in Rosenhain gegründeten Unternehmen. Am kommenden Wochenende steht dann eine Premiere an – die erstmalige Teilnahme an der Ostsächsischen Pflegemesse. „Wir werden mit sieben umgebauten Autos – fünf Transportern und zwei Pkw – vertreten sein. Nachdem, was wir von der ersten Pflegemesse und der tollen Resonanz erfahren haben, sind wir in freudiger Erwartung auf viele tolle Gespräche.“ Denn von der Messeteilnahme erhofft sich das Autohaus neue Kontakte zu potenziellen Kunden, z.B. zu Pflegediensten wie der in Löbau beheimateten privaten Hauskranken- und Altenpflege „Pflege mit Herz“. Das von Ivette Riegel gegründete und geführte Unternehmen macht den Reigen der Jubilare zur Pflegemesse perfekt. Im 20. Jahr ihres Bestehens versorgt die „Pflege mit Herz“ mit über 45 Mitarbeitern ambulant rund 90 Pflegekunden und im Heim 41 Bewohner. Ivette Riegel freut sich schon auf „ihr“ Heimspiel im Löbauer Messepark: „Dort treffen wir wieder auf zwei Zielgruppen. Menschen, die sich fragen: Wie möchte ich alt werden oder Besucher, die sich vielleicht eine berufliche Zukunft im Pflegebereich vorstellen können“. Gerade Letzteres wird immer wichtiger. Den jetzt oft beschworenen Fachkräftemangel sieht die Pflegedienstleiterin bereits seit vielen Jahren. Über ihre Erfahrungen wird sie als ausgewiesene Fachfrau am Sonnabend, 14 Uhr, bei einer Podiumsdiskussion berichten. Gemeinsam mit u.a. Martina Weber, der Leiterin des Dezernates für Gesundheit und Soziales im Landkreis Görlitz oder Reiner E. Rogowski, dem Geschäftsführer der Oberlausitz-Kliniken gGmbH geht es dann z.B. um die Bekämpfung des Fachkräftemangels und was die neuen Pflegestufen für Pflegende (Angehörige und Pflegekräfte) und die zu pflegenden bedeuten. Mehr Infos zur Messe unter www.wochenkurier.info/service/e-paper-archiv/ Ausgabe Bautzen, 4. und 11. November