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Der diamantene Taucher

Er ist seit 60 Jahren im Tauchsport aktiv. Jetzt hat Gerhard Schneider aus Bad Muskau seine Erfahrungen aufgeschrieben.
Links: Gerhard Schneider mit seinem Buch über den Tauchsport in Bas Muskau, Weißwasser und Umgebung. Rechts: Rettungstaucher einsatzbereit. Gerhard Schneider mit seinem selbstgeklebten Neoprenanzug, Atemregler CEMA 7, selbstgefertigtem Tragegestell und Bleigurt. Fotos: T. Keil/privat

Links: Gerhard Schneider mit seinem Buch über den Tauchsport in Bas Muskau, Weißwasser und Umgebung. Rechts: Rettungstaucher einsatzbereit. Gerhard Schneider mit seinem selbstgeklebten Neoprenanzug, Atemregler CEMA 7, selbstgefertigtem Tragegestell und Bleigurt. Fotos: T. Keil/privat

Wer 60 Jahre verheiratet ist, der feiert diamantene Hochzeit. Übertragen auf den Tauchsport könnte man sagen, Gerhard Schneider aus Bad Muskau ist der diamantene Taucher. Seit 60 Jahren schnallt er sich regelmäßig die Tauchflasche auf den Rücken und erkundet mit Taucheranzug, -brille und Flossen die Unterwasserwelt. Angefangen hat seine Leidenschaft 1960. »Da habe ich beim DRK zunächst meinen Rettungsschwimmer gemacht«, erzählt er. Damit konnte die Taucherausbildung beginnen, die er mit 15 Jahren als jüngster der Gruppe absolvierte. »Das Wasser war damals im Jahnbad noch kristallklar«, erinnert sich Schneider. Nicht ganz so gut wie die Wasserqualität war damals die Qualität der Ausrüstung. »Die Anfänge waren recht abenteuerlich. Ausrüstung gab es damals nur sporadisch, wir haben vieles selbst gebastelt.« So wurden beispielsweise CO2-Feuerlöscherflaschen zu Tauchflaschen umgebaut. »Das Halsgewinde, praktischerweise konisch, war gleich. Druckluftventile beschafften wir uns. Die so gebauten Flaschen waren schwerer und nur mit 150 bar befüllbar. Dafür brauchten wir weniger Bleigewichte«, schreibt Schneider. Mitte der 70er trat er der Tauchgruppe der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) bei, wurde später Tauchausbilder, Tauchtechniker und Wettkampfrichter und war nach der Wende auch Tauchlehrer im heute noch bestehenden Aqua-Team. Das Aqua-Team war schon zu DDR-Zeiten aus drei GST-Tauchgruppen entstanden. Nach der Wende war es 1990 beim Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) neu gegründet worden. Gerade der Schritt zum Tauchausbilder war dabei nicht ganz freiwillig. »Ich wollte das eigentlich gar nicht machen.« Aber es gab damals einen Ausbildermangel. »Also wurde ich so lange genervt, bis ich schließlich einwilligte.« Im April 1977 kehrte er dann mit der Lizenz T3 aus Greifswald zurück. Heute stehen in Gerhard Schneiders Vita über 3500 Tauchstunden in aller Welt und das Tauchen ist nach wie vor seine Leidenschaft. Auch seine Frau hat er damit »angesteckt«. »Vergangenes Jahr waren wir zum Beispiel in Australien«, erzählt er. Die Geschichte des Tauchsports in Bad Muskau und Umgebung hat er nicht nur miterlebt und mitgeprägt, er hat sie auch aufgeschrieben. Entstanden ist im Selbstverlag eine 50-seitige Broschüre mit dem Titel »Der Tauchsport in Bad Muskau, Weißwasser und Umgebung – Von den ersten Tauchpionieren zum Breitensport in unserer Region«. Wer Interesse an einem Exemplar hat, kann sich unter 035771/63519 bei Gerhard Schneider melden.


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