Seitenlogo
Carola Pönisch

Zu viele Tiere müssen in Zwangspflege

Jahresbilanz des Tierheim Dresden: Ein Jahr voller unbekannter Herausforderungen, erst recht für den neuen Chef Florian Hanisch, der im März die Nachfolge von Hans Henning Kluge antrat.
Mischling Jacky, sechs Jahre alt, lebt derzeit im Tierheim Dresden. Foto: Tierheim Dresden

Mischling Jacky, sechs Jahre alt, lebt derzeit im Tierheim Dresden. Foto: Tierheim Dresden

Tiere wurden aufgenommen, versorgt und vermittelt - alles wie immer? Ja und Nein. Die Mitarbeiter im Tierheim Dresden waren im Dienst und wie immer für die Tiere da, dennoch kamen durch Lockdown und Einschränkungen deutlich weniger Besucher in das Haus in Dresden-Stetzsch. Insgesamt kamen 998 Tiere ins städtische Tierheim: 252 Hunde, 375 Katzen und 371 sonstige Tiere.  Wieder vermittelt wurden  57 Hunde, 169 Katzen und 226 sonstige Tiere (453 insgesamt). Akutell leben 43 Katzen, 40 Hunde und 74 andere Tiere in der städtischen Einrichtung Probleme mit Zwangspflege und Hunden Große Probleme bereitete auch im letzten Jahr das Thema Zwangspflege: Die  greift, wenn der Tierbesitzer ins Krankenhaus oder in Haft musste, verstorben ist oder das Veterinäramt Tiere wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz fortgenommen bzw. vom Ordnungsamt gefährliche Hunde beschlagnahmt werden mussten. Dazu kommen vermehrt Hunde und insbesondere Hundewelpen, die wegen illegalem Verbringen beschlagnahmt werden müssen. Aktuell betrifft das 101 Hunde, 61 Katzen und 124 sonstige Tiere. Die Kosten für Zwangspflege müssen eigentlich die Besitzer der Tiere tragen. Da nicht alle über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, bleibt das Tierheim oft lange auf seinen Forderungen sitzen. So sind von den im letzten Jahr aufgelaufenen Kostenbescheiden von 47.959,56 Euro noch 29.112,10 Euro offen, das sind 61 Prozent der gebuchten Einnahmen.  Ein weiteres Problem sind die 40 im Tierheim lebenden Hunde. Eigentlich nicht viel. Aber der Großteil dieser Hunde ist in Tollwutquarantäne. Etliche Hunde wieder findet teilweise seit Jahren keinen neuen Besitzer, weil sie zu alt, zu gefährlich oder nicht erzogen sind.  Der erste Eindruck schreckt so potentielle Interessenten immer wieder ab. Öffnungszeiten: Termine werden nur nach telefonischer Voranmeldung (0351/4520352)  vereinbart, Anrufen ist möglich montags und mittwochs 7.30 Uhr bis 16 Uhr, dienstags und donnerstags 7.30 Uhr bis 18 Uhr, sowie freitags 7.30 Uhr bis 14 Uhr.


Meistgelesen