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Zimmis Einwurf – Glücklich ist, wer schwimmen kann

Sonntag am Badesee. Ich wollte gerade meine große Runde schwimmen, da kam ein Spruch von der ausgebreiteten Decke. Direkt aus dem Handy. »Der Özil würde das Foto wieder machen.« »Also ist er gerade zurückgetreten aus der sogenannten Mannschaft, die ja eigentlich als Nationalmannschaft firmiert«, schlussfolgerte ich. »Nee, davon steht hier nichts.« Ab ins tiefe Wasser und ganz ruhig anschwimmen. Als ich nach über einer Stunde wieder ans Ufer kam, hörte ich den nächsten Spruch. »Der Özil beschwert sich gerade über den Hauptsponsor des DFB. Der hätte ihn fallen gelassen.« Ich nahm die Meldung zur Kenntnis. Hier war eine Inszenierung gerade vor dem Höhepunkt. Ich ging noch einmal ins Wasser, um in aller Ruhe drüber nachzudenken. Stellte mir vor, dass jetzt gerade hunderte Rettungskräfte nach Frankfurt unterwegs waren, um den ach so heiligen Deutschen Fußball Bund in die stabile Seitenlage zu bringen. Vor allem den Boss Grindel. Aber den geht es in Wirklichkeit gar nichts an. Denn er hat ja einen Berater. Den ehemaligen Chefredakteur der Zeitung mit den schönen Bildern. Der wird doch helfen. Versucht er ja auch, aber zu spät, zu spät. Und wir wissen was passiert, wenn einer zu spät kommt. Und wenn einer nicht allein schwimmen kann. Wind kommt auf, Wellen schlagen in mein Gesicht. Ich muss grinsen, nicht grindeln. Özil tritt gerade zurück, andere werden folgen. Ihr Gert Zimmermann Die Video-Kolumne "Zimmis Grätsche" von und mit Gert Zimmermann gibt's >>HIER<<


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