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Carola Pönisch

Razzia wegen Dynamo-Krawallen am 16. Mai

Staatsanwaltschaft Dresden und Polizeidirektion Dresden durchsuchen aktuell (22. Juli) 56 Wohnungen in Sachsen und Brandenburg. 800 Beamte sind im Einsatz, vier Festnahmen gab es bereits.
Foto: Fotolia

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Update: Bei den Hausdurchsuchungen im Zusammenhang mit den Ausschreitungen am 16. Mai 2021 am Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden wurden gegen sechs dringend tatverdächtige Deutsche im Alter von 20, 22, 23, 30, 31 und 33 Haftbefehle erlassen. Fünf dringend tatverdächtige Beschuldigte wurden heute festgenommen. Hiervon wurden vier Beschuldigte dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Dresden vorgeführt. Der fünfte Beschuldigte (22 Jahre) befindet sich bereits in anderer Sache in Untersuchungshaft. Die Untersuchungshaft in diesem Verfahren wird hier als Überhaft notiert werden. Ein sechster dringend tatverdächtiger Beschuldigter (30 Jahre) aus Brandenburg hat sich heute Nachmittag mit seinem Verteidiger selbst gestellt. Der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Dresden hat die Haftbefehle gegen vier Beschuldigte eröffnet und in Vollzug gesetzt. Der Haftbefehl gegen den 33-jährigen Beschuldigten wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Fünf dringend tatverdächtige Beschuldigte befinden sich nunmehr in Untersuchungshaft.    Bei der Durchsuchung von 56 Wohnungen in Sachsen und Brandenburg wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, u. a. 53 Handys, Tablets oder sonstige Speichermedien, 42 Kleidungsstücke (insbesondere Jacken und Pullover), Pyrotechnik (La Bomba, Nebeltöpfe und Bengalos), Substanzen zur Herstellung von Pyrotechnik (eine Dose Magnesiumpulver, eine Dose Schwefel und eine Dose Blitzknallersubstanz), ein Taser, ein als Schlüssel getarntes Messer sowie Attrappen einer Panzerfaust und einer Stabhandgranate. Die Blitzknallersubstanz musste aufgrund ihrer Explosivität heute in der Diensthundeschule Naustadt kontrolliert gesprengt werden. Es geht um die Ausschreitungen am 16. Mai 2021 am Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden und die Frage, wer dafür Verantwortung trägt. Bereits zweimal fahndete die Polizei mit entsprechenden Fotos öffentlich nach maßgeblich Beteiligten an den Krawallen, viele wurden inzwischen identifiziert beziehungsweise stellten sich der  Polizei. Gestern (21. Juli) wurde einer der Teilnehmer bereits verurteilt. Aktuell führen die Staatsanwaltschaft Dresden und  Polizeidirektion Dresden derzeit Ermittlungen gegen 70 Beschuldigte u. a. wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs im besonders schweren Fall durch. Gegenwärtig werden 56 Wohnungen in Sachsen und Brandenburg durchsucht. Die meisten der durchsuchten Wohnungen befinden sich in Dresden und Umgebung. Gesucht wird nach Beweismitteln wie Tatkleidung, Mobiltelefone und Pyrotechnik. Vier dringend tatverdächtige Deutsche im Alter von 20, 22, 23 und 31 Jahren wurden bereits festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, bei den Ausschreitungen eine aktive Rolle eingenommen und Glasflaschen oder andere Gegenstände gegen Polizeibeamte geworfen zu haben. Die vier Beschuldigten sind bereits einschlägig in Erscheinung getreten. Gegen sie besteht der Haftgrund der Wiederholungsgefahr. Sie sollen im Laufe des heutigen Tages dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Dresden vorgeführt werden. Bei den laufenden Maßnahmen sind etwa 800 Polizeibeamte im Einsatz. Die Ermittler der "Soko Hauptallee" werden dabei von Einsatzkräften der sächsischen Bereitschaftspolizei sowie der Bundespolizei unterstützt.


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