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Thespis-Zentrum steht vor dem Aus

Das Thespis-Zentrum hat 2020 den Sächsischen Integrationspreis bekommen. Trotzdem droht der Begegnungsstätte schon nach wenigen Monaten im neuen Jahr das Aus, weil die dreijährige Förderung durch die Sächsische Aufbaubank abgelaufen ist und ein neuer Förderantrag abgelehnt wurde. Doch wie geht es jetzt weiter?
Die Akteurinnen und Akteure des Thespis-Zentrum stehen vor einer ungewissen Zukunft. Das belastet die wichtige Arbeit im Landkreis. Foto: Thespis-Zentrum

Die Akteurinnen und Akteure des Thespis-Zentrum stehen vor einer ungewissen Zukunft. Das belastet die wichtige Arbeit im Landkreis. Foto: Thespis-Zentrum

Zuerst die gute Nachricht: Mit der Entscheidung der Bundeszentrale für politische Bildung konnten  kurzfristig finanzielle Mittel bereitgestellt werden, um das Thespis-Zentrum in reduzierter Form bis Ende Februar agieren zu lassen. Doch damit gewinnen die Akteurinnen und Akteure nur Zeit, denn eine  langfristige Lösung wurde noch nicht gefunden. Die Hoffnungen liegen auf einem erneuten  Förderantrag, der an die Sächsische Aufbaubank adressiert ist und zumindest eine einjährige Förderung ermöglichen könnte. Gerade diese Hauptförderung ist für das Zentrum essentiell, um Miete und die arbeitenden Menschen bezahlen zu können.

Schließung schon in wenigen Monaten?

»Sollten wir weder mit der erneuten Antragsstellung bei der SAB Erfolg haben, noch in kürzester Zeit andere Finanzierungsquellen finden, dann wird das Thespis-Zentrum in wenigen Monaten schließen
müssen«, sagt die Thespis-Kulturmanagerin Lisa Dressler.

Ungewisse Zukunft belastet Initiatoren

Neben der ungeklärten Folgefinanzierung des Projektes gibt es weitere pandemiebedingte und  strukturelle Herausforderungen, die zu meistern sind. Denn wie können Begegnungen und gesellschaftlicher Zusammenhalt mit Abstand, Corona-Regeln und Kontaktbeschränkungen vereinbart werden? Aber auch strukturpolitische Fragestellungen bleiben bestehen: »Wie kann ein Projekt nachhaltig in
die Gesellschaft wirken – in unserem Fall gesellschaftlichen Zusammenhalt zwischen Menschen mit und
ohne Migrationserfahrungen mittels transkultureller Theaterarbeit bewirken – wenn es von Beginn an
unter den prekären Vorzeichen einer begrenzten Finanzierung steht?«, fragt sich Ticha Matting, ebenfalls Kulturmanagerin der Transkulturellen Akademie des Thespis Zentrums.

Warten auf Statements von CDU, SPD und Grüne

Über den Zuspruch zahlreicher Unterstützer, politischen Akteure und Institutionen ist das Team des Projektes dankbar. Wie zum Beispiel von der Bundestagsabgeordneten Caren Lay, die sich mehrfach für den Erhalt öffentlich eingesetzt hatte. Wünschenswert wären auch Stellungnahmen von CDU, SPD und den Grünen im Kreistag, finden die beiden Mitarbeiterinnen Lisa Dressler und Ticha Matting.

Digitales Angebot weiter ausbauen

Trotz der Schwierigkeiten geht die Arbeit weiter. So möchte das Thespis-Zentrum in diesem Jahr sein digitales Angebot ausbauen und mit spielerischen und theaterpädagogischen Angeboten in die Lausitz
hineinwirken. Weitere Kooperationen mit Bildungsträgern und öffentlichen Orten wie Bibliotheken, Museen, Hochschulen und politischen Bildungsträgern sind geplant. Nicht nur für die Initiatoren gehört
das Thespis-Zentrum zum festen Bestandteil im Landkreis Bautzen.


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