Katrin Demczenko

Sagenfiguren verleihen dem Lausitz-Center mehr Flair

Hoyerswerda. Die Managerin des Lausitz-Centers, Madeleine Matschke, und ihr Team wollen den Hoyerswerdaer Einkaufstempel für Besucher mit Motiven aus der heimischen Sagenwelt unverwechselbar machen.

Deshalb bemalt der bildende Künstler Jörg Tausch vier Wandbereiche des Lichthofes am Restaurant Mysticus mit Lutkis, dem Schlangenkönig, Szenen der Krabat-Sage und Stationen aus dem Leben des kroatischen Obristen Janko Sajatovic (1624 – 1704), der in der Lausitz Johann von Schadowitz hieß und später das Vorbild für den guten Zauberer Krabat wurde.

Jörg Tausch aus Schleife zeichnet an die Wandflächen mit den Abmaßen von je 11 mal 1,20 Meter viele Bilder, die er als Illustrationen für das Sagen-Buch »Wie die Kirche zu Schleife ihren Turm erhielt« und für ein Krabat-Ausmalheft entworfen hat. Im Wandbereich des Johann von Schadowitz zeichnet er auch das Hoyerswerdaer Schloss und seine Skulptur des Kroaten, die heute auf der Bank am Markt sitzt.

Jedes Motiv musste er in seiner Werkstatt per Beamer in der benötigten Größe auf Gaze projizieren und nachmalen. Die Gaze wird an der Wand befestigt, alle Formen übertragen und dann entstehen durch stärkeres Nachzeichnen und Schraffieren dauerhafte Kunstwerke in Schwarz-Weiß, erklärt Jörg Tausch. Im Lausitz-Center arbeiten der Künstler und eine Helferin daran, und zwar in mehreren Nachtschichten auf einem hohen Gerüst.

 

Ein sprechender Baum lässt Geschichten lebendig werden

Um das Erlebnis der sorbischen Sagenwelt im Lausitz-Center perfekt zu machen, wird in diesem Lichthof auch eine Skulptur von Thomas Schwarz aufgestellt, sagt Madeleine Matschke. Der Schleifer Holzkünstler schnitzt in einen Baum aus dem Fürst-Pückler-Park Sagenfiguren der Wandbilder. Der Baum wird per QR-Code sogar auf Sorbisch und Deutsch sprechen können. Dafür sorgen Maria Scholze, die Sprachmotivatorin des Domowina Regionalverbandes Hoyerswerda, und einige sorbisch lernende Erwachsene. Die Schadowitz-Figur auf dem Pferd im Lausitz-Center wird ebenfalls per QR-Code in beiden Sprachen Geschichten aus ihrem Leben erzählen, ergänzt Maria Scholze am Telefon. Diese deutschen Texte stammen vom Genealogen und Schadowitz-Biographen Hans-Jürgen Schröter aus Wittichenau. Alle deutschen und sorbischen Textfassungen werden im August im Studio des Sorbischen Schulvereins in Bautzen eingesprochen, sagt Maria Scholze.

 

Eröffnung zum Jubiläum des Lausitz-Centers

Am 30. und 31. August, dem Festwochenende zum 30. Geburtstag des Lausitz-Centers, werden dieser und die beiden anderen neu gestalteten Lichthöfe mit den Lausitzer Themen Kohlerevier und Seenland eröffnet, sagt Madeleine Matschke.


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