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Silke Richter

Täglich eine große Herausforderung

Das Berufliche Schulzentrum (BSZ) Konrad Zuse in Hoyerswerda hat wieder geöffnet. Wir fragten bei Schulleiterin Kathleen Stephan nach, wie eine Schule in dieser Größenordnung den Alltag in der derzeitigen Krise managt.
In Zeiten von Corona wirkte auch das Berufliche Schulzentrum »Konrad Zuse« wie ausgestorben. Mittlerweile dürfen Schüler wieder in das Schulhaus, allerding zeitlich versetzt und unter Einhaltung strengster Hygiene-Regeln, schildert Schulleiterin Kathleen Stephan. Fotos: Silke Richter

In Zeiten von Corona wirkte auch das Berufliche Schulzentrum »Konrad Zuse« wie ausgestorben. Mittlerweile dürfen Schüler wieder in das Schulhaus, allerding zeitlich versetzt und unter Einhaltung strengster Hygiene-Regeln, schildert Schulleiterin Kathleen Stephan. Fotos: Silke Richter

Frau Stephan wie ist derzeit der Stand am BSZ?
Von Routine im Alltag kann aktuell nicht die Rede sein. Wöchentlich kommen neue Erlasse und Dienstanweisungen, die unverzüglich umgesetzt werden müssen. Der zum Schuljahresbeginn erstellte Stundenplan für jede Klasse muss täglich neu angepasst werden. Dies macht den Alltag täglich zu einer neuen Herausforderung.
 
Wie haben Lehrer und Schüler die letzten Wochen verbracht?
Während der Zeit der Schulschließung sind die meisten Lehrer und alle Schüler zu Hause geblieben. Unterricht wurde in die häusliche Lernzeit über unterschiedliche Kommunikationswege, wie zum Beispiel die Plattform »Lernsax« verlagert. Mit der schrittweisen Schulöffnung nach den Osterferien besuchen nun vermehrt wieder Schüler und auch Lehrer das BSZ.
 
Ist das BSZ dabei auch an seine Grenzen gekommen?
Aufgrund der Einhaltung des Mindestabstands mussten viele Klassen in zwei Gruppen geteilt werden. Die Sporthalle wird für alle anstehenden schriftlichen Prüfungen genutzt und steht daher nicht für den Sportunterricht oder externe Nutzer zur Verfügung. Da inzwischen alle Schüler wieder die Schule besuchen dürfen, zugleich aber spezielle Maßnahmen zum Infektionsschutz umgesetzt werden müssen, sind wir auf personelle und räumliche Grenzen gestoßen, so dass nicht jeder Schüler jeden Tag in die Schule kommen kann. Im Durchschnitt befinden sich täglich etwa 400 von insgesamt 850 Schülern im Haus, womit die Einhaltung der Infektionsschutzmaßnahmen zu einer besondere Herausforderung wird.
 
Wie ist Ihr Eindruck als Schulleiterin bei der Frage: Was hat die Corona-Krise mit Schülern und Lehrern gemacht?
Es ist eine gewisse Unzufriedenheit zu spüren. Dies hat unterschiedliche Ursachen, wie beispielsweise die Angst vor einer Infektion während des Schulbetriebes, die Doppelbelastung von der Erledigung häuslicher Lernzeit und zugleich der Kinderbetreuung zu Hause oder auch Unsicherheiten bezüglich des Ablaufes des aktuellen und kommenden Schuljahres. Viele sind aber auch einfach froh, wieder ein Stückchen »Normalität« in der Schule zu erfahren.

Wie ist die Schulleitung mit der Krise umgegangen und welches Fazit gibt es für Sie als Schulleiterin in Bezug auf die Zukunft des BSZ?
Informationen für Schüler und Lehrer seitens der Schulleitung wurden täglich über die Homepage neu eingestellt und die Nutzung elektronischer Medien zur Kommunikation untereinander sowie zur Vermittlung von Lerninhalten wurde ausgebaut. Dies soll auch weiterhin beibehalten werden. Aber es hat sich auch für alle gezeigt, dass eine »reine digitale Schule« den Lehrer vor den Schülern im Unterricht nicht ersetzen kann.


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