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Sandro Paufler

Probealarm sorgte für Verunsicherung in der Bevölkerung

Am bundesweiten Warntag sollten pünktlich um 11 Uhr Warnsignale ertönen, Probewarnungen in TV und Rundfunk geschaltet werden, Anzeigetafeln laufen und die Bevölkerung über Warn-Apps informiert werden. Nach dem Alarm waren viele Menschen verunsichert, weil gar kein Ton erfolgte oder nur ein Signalton zu hören war – aus einfachen Gründen. Der Landkreis Bautzen klärt auf.
Am bundesweiten Warntag heulten die Sirenen im Landkreis nur einmal. Foto: Sandro Paufler

Am bundesweiten Warntag heulten die Sirenen im Landkreis nur einmal. Foto: Sandro Paufler

In den sozialen Medien wurde nach dem Probealarm heiß diskutiert: „Ja, war das denn nun der Alarm oder kommt da noch etwas?“, oder „Bei uns hat nichts funktioniert“, hieß es in den Kommentaren zum bundesweiten Probealarm.   12 Sekunden Proberuf ertönte im Landkreis Lief den nun im Landkreis alles nach Plan? Martin Meier ist Mitarbeiter im Sachgebiet für Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises und gibt Entwarnung. Im Landkreis Bautzen ertönte ein sogenannter Proberuf. Es war genau der Proberuf, der jetzt immer wöchentlich, Mittwoch um 12 Uhr ertönt und das einwandfreie Funktionieren der Anlage gewährleistet. Im Stadtgebiet von Bautzen gibt es keine Sirenenanlagen mehr Der Freistaat Sachsen hat den Landkreisen freigestellt, ob nur ein Proberuf oder der Warnton inklusive Entwarnungston aus den Sirenen schallt. Der Proberuf dauert 12 Sekunden. Beim Warnton ertönt ein einminütiges Auf und Ab des Signaltons, bei der Entwarnung ein einminütiger Dauerton. Der Landkreis Bautzen hat sich für die erste Variante entschieden. In bestimmten Kommunen oder Städten sind keine Signaltöne installiert oder werden im Stadtgebiet nicht wahrgenommen. In Bautzen gibt es zwei Sirenenanlagen, diese stehen allerdings in den Ortsteilen Stiebitz und Kleinwelka. Im Ernstfall würde die Feuerwehr mit Funksprechwagen durch die Stadt fahren und die Einwohner informieren. Warum verzichtete der Landkreis auf das Ertönen der Warn- und Entwarnungssignale? Ein gleichzeitiges Schalten der Warnsignale im Landkreis Bautzen würde zu Folge haben, dass für den Moment der Schaltung kein Rettungsdienst alarmiert werden kann. Die Alarmierung würde – nur wenige Minuten – zeitverzögert übermittelt werden können. Im Ernstfall entscheiden Minuten über Leben und Tod. „Der Rettungsdienst hatte in diesen Fall des Warntages Vorrang und deshalb entschieden wir uns für den einfachen Probealarm“, so ein Martin Meier und ergänzt: „Es ist immer Ermessungssache. Im Ernstfall würden wir die Bevölkerung sofort über diese Signaltöne warnen, wenn es erforderlich ist.“ Die letzte Warnung der Bevölkerung wurde zum Hochwasser 2010 an die Bewohner im Bereich des unteren Stausee Bautzen übermittelt. Warn-Apps funktionierten nur mäßig bis gar nicht Die zwei bekannten Warn-Apps „NINA“ und „Katwarn“ haben die Belastungsprobe nur mäßig bestanden. Bei einigen Benutzern erfolgte die Nachricht erst 30 Minuten später, andere bekamen keine Meldung, dafür eine Entwarnung. In wenigen Fällen kam es vor, dass gar keine Meldung kam. Es ist teilweise zu einer Überlastung des modularen Systems gekommen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat die Störungen registriert und arbeitet an Lösungen. Landkreis informiert in Printausgaben Der bundesweite Warntag hat aufgezeigt, wo die Schwachstellen bei der Informationsübermittlung an die Bürger lagen. Neben dem bundesweiten Warntag, informiert der Landkreis Bautzen jedes Jahr auf der Website, den sozialen Medien sowie in den Printausgaben der regionalen Zeitungen über die Warnsignale und deren Bedeutung.


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