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Silke Richter/mlh

Hier zieht wieder Leben ein

Nach jahrelangem Leerstand in der Grünewald-Passage wird am Rande von WK X nun wieder fleißig gewerkelt. Die ersten Unternehmer sind bereits eingezogen.
Objektmanagerin Marina Sonnenberger und IEV-Geschäftsführer Thomas Gerstenberger freuen sich über die Neubelebung der Passage. Foto: Silke Richter

Objektmanagerin Marina Sonnenberger und IEV-Geschäftsführer Thomas Gerstenberger freuen sich über die Neubelebung der Passage. Foto: Silke Richter

Es hat sich in den letzten Wochen schnell herumgesprochen, dass sich in der Grünewald-Passage etwas tut. Die Arbeit der Handwerker blieb nicht unbeobachtet. Im Inneren der Passage stapeln sich Zementsäcke. Maschinen, Leitern und der Staub auf den Glasflächen offenbaren: Hier zieht bald neues Leben ein.

Vor über fünf Jahren hatten die Ladenlokale in der Passage nach und nach geschlossen. Ein Großteil der über 20 Geschäfte und Räumlichkeiten, in denen einst auch ein Supermarkt, ein Spielzeugladen und ein großes Schuhgeschäft beheimatet waren, stehen seitdem leer. Versuche einer Neubelebung schlugen bei den bisherigen Eigentümern in der Vergangenheit fehl. Doch das Blatt hat sich glücklicherweise gewendet.

Viele junge Unternehmer zeigen Interesse

Gleich mehrere Interessenten wenden sich derzeit an den neuen Eigentümer die IEV Grundbesitz GmbH in Leipzig welche im Dezember vergangenen Jahres das Objekt von einer Maklerfirma angeboten bekommen hatte. Im Mai wurden die Verträge unterschrieben. »Wir sehen in dem Areal sehr viel Potential. Auch die Bausubstanz ist gut erhalten. Wir möchten diesen Bereich von Hoyerswerda wieder neu beleben. Im Sinne der Einwohner und Mieter«, erklärt einer der Geschäftsführer der Firma IEV Grundbesitz, Thomas Gerstenberger. Das dürfte auch jene Mieter freuen, die schon seit längerer Zeit, trotz Leerstand, den Sprung ins Ungewisse gewagt oder Durchhaltevermögen gezeigt haben.  Dazu gehören das griechische Restaurant Athos, das Fellstübchen von Nicolett Panthel und eine Zahnarztpraxis.

Lisa Weizel gehört zu den neuen Mietern. Die Friseurin hat ihren Salon Stylebar, der sich gleich neben dem Eingangsbereich befindet, Anfang Oktober eröffnet. »Mir gefällt die Lage. Sie ist optimal. Zudem gibt es genügend Parkplätze, die meine Kunden in der Altstadt so nicht vorgefunden hätten. Außerdem wohne ich ganz in der Nähe. Das passt alles wunderbar zusammen«, meint die 30-jährige Geschäftsfrau.

Marina Sonnenberger von der zuständigen Hausverwaltung Axel Thiel aus Senftenberg ist die zuständige Objektmanagerin. Die Hoyerswerdaerin fügt ergänzend hinzu, dass sich glücklicherweise durch das angrenzende Eigenheimgebiet auch die Bevölkerungszahlen im WK X positiv entwickelt haben. Ein weiterer Grund, warum viele potentielle Mieter jetzt Interesse zeigen. »Was ich besonders schön finde, dass sich viele junge Unternehmer hier ansiedeln wollen. Das stärkt auch unser Ansinnen, das Areal als harmonisches Gefüge langfristig beleben zu wollen.« Die erste optische Veränderung des Neuanfangs zeigt sich bereits an der Fassade. Früher wurde die Passage wegen ihrer Außenansicht auch »Gelbes Elend« genannt. Der fade Beigeschmack ist nun Geschichte. Die Wände erstrahlen in einem warmen, hellbraunen Cappuccino-Farbton.  

Das Ziel: Volle Belegung ab Januar 2021

Und die ersten Mietverträge sind auch schon unter Dach und Fach. So sollen ein Baumarkt für Kleinteile, eine Sanitätsschule und ein Bäcker in die Passage einziehen. Gesucht werden noch ein guter Fleischer und ein Betreiber für eine kleine Bar, meint Marina Sonnenberger, die sich auch über die Erweiterungspläne des griechischen Restaurants freut, das demnächst mit einem kleinen Bistro seinen Gaststättenbetrieb ergänzen möchte. Momentan sind noch fünf freie Ladenlokale zu vergeben. Erste Gespräche sind mit einer jungen Interessentin am vergangenen Freitag geführt worden, welche sich nach geeigneten Räumlichkeiten umgeschaut hat. Die beiden Wohnungen in den Türmen der Grünewald-Passage sind auch vermietet. Eine Hausmeisterfamilie ist bereits eingezogen und soll sich zukünftig auch um das Objekt mit kümmern und ein Ansprechpartner für die Mieter sein.
Eine(n) Center-Manager(in) wie es im Lausitzcenter und im Treff8-Center gibt, sei nicht geplant. Ebenso wenig wolle man keine Konkurrenz darstellen, meint IEV-Geschäftsführer Torsten Gerstenberger, der damit rechnet, dass die Grünewald-Passage am 1. Januar größtenteils wieder voll belegt sein wird.


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