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Zeitzeuge aus dem Mittelalter

Burkhardswalde. 34 Jahre nach seiner Auffindung erhielt ein mittelalterliches Steinkreuz in Burkhardswalde nun einen angemessenen Platz am Wegesrand.

Das Steinkreuz steht wieder am Wegesrand bei Burkhardswalde.

Das Steinkreuz steht wieder am Wegesrand bei Burkhardswalde.

Bild: Christoph Heiermann

In Burkhardswalde (Gemeinde Müglitztal) wurde ein mittelalterliches Steinkreuz wieder aufgestellt. Das Kreuz war im Dezember 1990 von Schülern dem damaligen Landesmuseum für Vorgeschichte, dem heutigen Landesamt für Archäologie Sachsen, gemeldet worden. Sie hatten es auf einem Lesesteinhaufen am »Weinberg« in Burkhardswalde aufgefunden. Wann und warum das Kreuz von seinem ursprünglichen Platz entfernt wurde, bleibt unbekannt.

Versehen mit einem neuen Sockel, findet das Kreuz nun fast 34 Jahre nach seiner Auffindung unweit der Fundstelle wieder einen angemessenen Platz – dank vieler freiwilliger Helfer und der finanziellen Unterstützung durch die Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der Archäologischen Gesellschaft in Sachsen e.V.

In einer durch den christlichen Glauben geprägten Gesellschaft gehörten die Steinkreuze im Mittelalter bis in die Zeit der Reformation zum Landschaftsbild. Mit ihrer Errichtung wollte man an Todesfälle an den so gekennzeichneten Orten erinnern und Vorbeikommende zum Verharren und Totengedenken veranlassen. Sie konnten aber auch Teil eines Rechtsaktes beim gewaltsamen Tod eines Menschen sein, in dem der Täter zur Errichtung des Kreuzes als Zeichen der Sühne verurteilt wurde.

Im gesamten Freistaat sind derzeit 436 Steinkreuze als Denkmale registriert und werden als Geschichtszeugnisse geschützt.


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