Die verlängerte Amtszeit des amtierenden Sebnitzer Blumenmädchens Alexandra geht langsam zu Ende. Demnächst wird sie Strohhut und Blütenkörbchen übergeben. Die Frage ist: an wen?
Drei junge Damen sind dem Aufruf der Stadt gefolgt und haben sich für das Ehrenamt beworben. Am 5. April müssen sich die Kandidatinnen vor einer Jury präsentieren. Das allein reicht aber nicht, um Blumenmädchen zu werden. So sind die Frauen einen Tag lang »Blumenmädchen auf Probe« auf einer Messepräsentation im Elbepark Dresden. Außerdem gilt es, einen Kunstblumenstrauß zu binden, der dann vor der Jury präsentiert wird. Die Gewinnerin wird dann am 7. April zur Festveranstaltung »185 Jahre Deutsche Kunstblume Sebnitz« bekannt gegeben.
Im Rennen sind:
Daniela Ringel aus Hinterhermsdorf hat schon früher die Blumenmädchenwahl mit ihrer Oma verfolgt und die Gewinnerin stets beneidet. Die 17-Jährige geht in die 11. Klasse des Sebnitzer Gymnasiums und engagiert sich ehrenamtlich in der Jugendfeuerwehr ihres Ortes. Die Vorgängerin unseres jetzigen Stoffpüppchens Lotte besitzt sie seit dem Tag der Sachsen – sie soll ihr Glück bringen bei der Wahl. Zu ihren Hobbies gehört auch Ski fahren.
Klara Ermisch kommt aus Neustadt und geht in die 10. Klasse auf dem Goethe Gymnasium. Ihr Vater leitet die bekannte Forellen- und Lachszucht im Neustädter Anbau. Ihn unterstützt die 15-jährige ab und an auf Märkten und kennt sich deshalb bestens damit aus, auf Menschen zuzugehen und ihre Heimat zu präsentieren. In ihrer Freizeit spielt sie Handball und tanzt im Verein. Schulisch geht es für sie bald ins entfernte Israel zum Schüleraustausch.
Carolin Stutzer besucht derzeit die 11. Klasse des BSZ Pirna und macht dort am beruflichen Gymnasium ihr Wirtschaftsabitur. Sie wohnt in Pirna, wurde aber im April 2001 in Sebnitz geboren.
Auch damals war man gerade auf der Suche nach einem Blumenmädchen. Das ermutigte sie, sich genau 18 Jahre später selbst als Blumenmädchen zu bewerben. Zu ihren Hobbies gehören Lesen, Zeichnen und Sport treiben.
Böhmische Blumenmacher ließen sich ab 1834 in Sebnitz nieder und sorgten damit für den Beinamen "Seidenblumenstadt". Das 185. Jubiläum wird am 7. April u.a. mit einer Manufakturenwelt, einer Hochzeitspräsentation und einer Genussmeile gefeiert.