

Mit viel Geschrei und Augenzwinkern werden am Wochenende des 28. und 29. Juni auf der Burg Stolpen raue Sitten des Dreißigjährigen Krieges, aber auch ganz normales Lagerleben dieser Zeit zelebriert. Jeweils von 10 bis 18 Uhr können geschichtsbegeisterte Besucher das Burghof-Fest, ein großes Historienspektakel, erleben.
Im Mittelpunkt steht dabei ein für die Burg und die Burgstadt bedeutsames Ereignis im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648). In 1632 wurde Stolpen von feindlichen kaiserlich-kroatischen Truppen belagert. Die Einwohner zogen sich auf ihre Burg zurück und verteidigten sie erfolgreich, sodass die Eindringlinge und Belagerer schließlich zum Abzug gezwungen wurden. Dieser heroische Sieg wird jedes Jahr mit einem Historienspektakel gewürdigt.
In der in sich geschlossenen Festung wurde Wäsche gewaschen, Brot gebacken oder am offenen Feuer gekocht. Wassers förderten die Menschen aus dem tiefsten Basaltbrunnen der Erde. Trotz aller Freude lief das Lagerleben innerhalb der Burgmauern aber nicht ganz problemlos oder harmonisch ab: Kleinere Scharmützel, Diebstähle oder andere Missetaten waren an der Tagesordnung. Doch diese wurden rücksichtslos bestraft. Das Anketten am Pranger oder Tauchen im Folterkäfig in die übelriechende Zisterne waren häufig angewandte Strafen. Dem Publikum werden die rauen Sitten der damaligen Zeit augenzwinkernd und mit viel Gaudi ausgelassen zelebriert.
Lebendig wird das zweitägige Spektakel im Wesentlichen durch den Familienverein »Stadtwache Stolpen« sowie den Traditions- und Schützenverein Fischbach.