Roberto Rink

Stabile Wasserspender

Bad Gottleuba-Berggießhübel. Trinkwasserspender und Hochwasserschutz: Die Talsperre Gottleuba.

Am 1. August traf sich der Sächsische Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) mit dem Geschäftsführer der Landestalsperrenverwaltung Sachsen (LTV), Eckehard Bielitz sowie dem Verbandsvorsitzenden des Zweckverbandes Wasserversorgung Pirna / Sebnitz, Dr. Ralf Müller und Mathias Leutert, dem Geschäftsführer des Zweckverbandes Wasserversorgung Pirna /
Sebnitz an der Talsperre Gottleuba. An diesem monumentalen Bauwerk ist auf die Bedeutung unserer Talsperren für die Trinkwasserversorgung, auch in Perioden von Trockenheit und Niedrigwasser, eingegangen worden. Aktuell erarbeitet das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft unter Beteiligung der Fachöffentlichkeit ein Konzept zum Management von Niedrigwasser. Talsperren dienen neben der Trinkwasserversorgung zudem auch dem Hochwasserschutz und zur Energiegewinnung.

Umwelt- und Landwirtschaftsminister und damit auch »Wasserminister« Georg-Ludwig von Breitenbuch stellte klar: »Unsere Priorität muss lauten: Wasser – sicher, für alle, zu jeder Zeit« und unterstrich damit die Bedeutung von sauberem Wasser. »Rund 40 Prozent der Sachsen bezieht sein Wasser aus einer unserer 25 Trinkwassertalsperren. Das unterstreicht den Stellenwert der Talsperren im System unserer Trinkwasserversorgung.«

Kürzungen auch bei der Wasserversorgung

Im Doppelhaushalt 2025 / 26 sind nach Kürzungen durch Einsparungsmaßnahmen noch rund 27 Millionen Euro für die Wasserversorger vorgesehen, um sich konzeptionell und technisch auf etwaige Wasserknappheit einzustellen. LTV-Geschäftsführer Bielitz spricht von jeweils rund 20 Millionen Euro, die der LTV für die Jahre 2025 und 2026 nun weniger vom Freistaat bekommt.
In den letzten Jahren sind längere und intensivere Dürrephasen zu beobachten. Und auch dieses Jahr, obwohl es durch den bisher sehr regenreichen und kühlen Sommer anders wahrgenommen wird, ist noch trockener als das Jahr zuvor. In der zweiten Juli-Hälfte dieses Jahres lagen im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr Gewässer-Durchflüsse im Niedrigwasserbereich. Ein weiterer kritischer Indikator ist der niedrige Grundwasserstand, der am 21. Juli 2025 an 82 Prozent der Messstellen den monatstypischen Grundwasserstand um durchschnittlich 42 Zentimeter unterschritt.

Trotz dieser aktuellen Dürrephase – und diese hat es in der gesamten Menschheitsgeschichte, selbst als die Höhlenmenschen noch keine umweltschädlichen Verbrenner fuhren, in großer Häufung gegeben – kann das ausgeklügelte sächsische Talsperrensystem die Trinkwasserversorgung aufrechterhalten. Die Füllstände der Stauanlagen liegen bei durchschnittlich 87,8 Prozent (Stand 28. Juli 2025). Die Talsperre Gottleuba liegt sogar bei 96,9 Prozent. Dennoch sollen die Talsperren durch flexiblere Lösungen, wie beispielsweise etwa durch Verbundnetzsysteme, besser auf diese Trockenperioden vorbereitet werden, um die Versorgungssicherheit für Bevölkerung und Industrie aufrechtzuerhalten.

Talsperre Gottleuba

Die Talsperre Gottleuba, mit der mit 65 Metern höchsten Staumauer Sachsens, ist zwischen 1965 und 1974 errichtet worden. Das von dieser Talsperre bereitgestellte Rohwasser wird von fünf Wasserversorgern zu Trinkwasser aufbereitet. 18 Kommunen des Zweckverbandes Wasserversorgung Pirna / Sebnitz liegen um die Talsperre. Rund 150.000 Einwohner werden von diesem Wasser versorgt. Ein weiteres Anliegen beim Bau der Talsperre ist der Hochwasserschutz. Neben der Talsperre Gottleuba sind ab Ende der 1950er Jahre vier Hochwasserrückhaltebecken im Einzugsgebiet der Gottleuba errichtet worden. Zum Schutz vor Hochwasser ist der Talsperre eine Sondergenehmigung über das Aufstauen von zusätzlich einer Million Kubikmeter Wasser gestattet worden.


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