

Pirna wird immer beliebter als Standort für Spitzentechnologie. So konnte am 19. Oktober ein »Big Player« aus den USA sein Forschungs- und Entwicklungszentrum (ERDC) im Gewerbegebiet Copitz-Nord einweihen. Konkret geht es um D.I.S. Germany GmbH, den deutschen Ableger des Unternehmens D.I.S., der sich auf Ionenstrahltechnologie spezialisiert hat. Das in Silicon Valley beheimatete Unternehmen ist jetzt also auch in Silicon Saxony – auch über Dresden hinaus – mit einem Standort vertreten.
Bei der Eröffnungsfeier waren neben dem Oberbürgermeister von Pirna Klaus-Peter Hanke und Jörg Pichler aus dem Referat für Ressortkoordinierung des Sächsischen Staatsministeriums, auch der Gründer und CEO, David Diep und der Managing Director der D.I.S Germany GmbH, Prof. Dr. Günter Zschornack anwesend. Dem gebürtigen Heidenauer und jetzt in Pratzschwitz lebenden Zschornack ist es maßgeblich zu verdanken, dass das internationale Unternehmen seinen europäischen Hauptsitz nach Pirna legte. Der ehemalige Physikprofessor an der TU Dresden gründete bereits 2006 eine Firma für Ionenstrahltechnologie, die er allerding 2018 verkaufte. Als wenig später die amerikanische Firma D.I.S. an ihn herantrat, um mit ihm gemeinsam eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Europa aufzubauen, sagte er zu. Der deutsche Ableger des amerikanischen High-Tech-Konzerns war gegründet und er wurde sein Geschäftsführer.
Angefangen hatte man 2019 zunächst ganz klein in einer angemieteten Halle von 800 Quadratmetern in Kesselsdorf. In den darauffolgenden Jahren wuchs das Team von Konstrukteuren, Elektroingenieuren und Physikern und entwickelte ein immer größer werdendes Produktportfolio, wie Ionenquellen, Ionenoptik und Ionendiagnostik bis hin zu komplexen Ionenbestrahlungs- und Implantationseinrichtungen.
Der Platz reichte nun nicht mehr aus. Daraufhin nahm man Kontakt zur Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP) unter Christian Flörke auf, der sich offen für eine Ansiedlung von D.I.S. im Gewerbegebiet Pirna-Copitz zeigte. Mit der Volksbank Pirna e.G. unter Hauke Haensel war auch schnell ein verlässlicher und Geldgeber gefunden, um hier in Pirna den Anker auszuwerfen. Für den Bau der knapp 5000 Quadratmeter großen Halle sowie einer rund 1.300 Quadratmeter großes Verwaltungsgebäude konnte man die Firma FREYLER Industriebau GmbH aus Riesa gewinnen, die bereits im November 2022 den Grundstein für die neue Produktionsstätte legte und jetzt rund sieben Wochen früher als geplant den Bau übergeben konnte. Alle Partner dieses starken Netzwerkes waren mit Vertretern bei dieser großen und bahnbrechenden Einweihung in Pirna-Copitz anwesend. In Pirna soll in den nächsten Jahren ein Exzellenz-Standort mit einer engen Vernetzung regionaler Unternehmen und wissenschaftlicher Institute und Bildungseinrichtungen bis nach Dresden hinein heranwachsen.