

Wer eine Ausbildungsstelle sucht, findet auch eine. Aber ob Angebot und Nachfrage immer zusammenpassen, ist die große Frage. Außerdem wollen immer mehr Jugendliche lieber ein Studium aufnehmen als einen Handwerksberuf zu erlernen. Landkreis. 858 Jugendliche bzw. 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr haben sich in den Agenturen für Arbeit auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten lassen. Von Oktober 2014 bis September 2015 wurden den Agenturen 20.312 Lehrstellen gemeldet. "Das sind 187 oder 0,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum", sagt Klaus Schuberth von der Bundesagentur. Zum Ende des Berichtsjahres gab es noch 1.695 unbesetzte Stellen und 683 Bewerber. Damit standen theoretisch jedem Ausbildungswilligen zwei Lehrstellen zur Verfügung. Darin liegt auch der Knackpunkt: Wie passen Lehrstelle und Bewerber zusammen? Günter Bruntsch, Präsident der Industrie- und Handelskammer Dresden: "Die Ausbildungsplätze müssen attraktiver sein, wir müssen stärker an den Potenzialen arbeiten und es kann auch nicht sein, dass die Hälfte aller Schulabgänger eine akademische Laufbahn einschlagen will. Auch die Studienabbrecher müssen aufgefangen werden." Gute Erfahrung habe man mit den ausländischen Azubis gemacht, man dürfe sich aber nicht der Illusion hingeben, dass die Flüchtlinge von heute im nächsten Jahr in der Ausbildung sind. Ein gutes Beispiel für die Berufsausbildung im Freistaat ist die Uhrmacherschule in Glashütte. Seit 2001 besteht sie. Mehr als 160 Azubis genossen hier die Lehre als Uhrmacher oder Werkzeugmechaniker. In diesem Jahr haben 15 künftige Uhrmacher und zwei Werkzeugmechaniker ihre drei- bzw. dreieinhalbjährige Ausbildungszeit hier begonnen. Bei guten Leistungen besteht eine Übernahmegarantie, wie Personalchef von Glashütte Original Georg A. Wiesbeck. Claudia Dahlke