Sächsisches Bergsteigen wird Kulturerbe
Am 13. März hat die Kulturministerkonferenz entschieden, das »Bergsteigen in Sachsen« ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. Bereits 2023 ist das Sächsische Bergsteigen in die Sächsische Landesliste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen und durch den Freistaat für das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes nominiert worden.
Sächsische Kletterregeln
Für Uwe Daniel, 1. Vorsitzender des Sächsischen Bergsteigerbundes, ist die Anerkennung des »Bergsteigens in Sachsen« als Immaterielles Kulturerbe ein Zeichen dafür, dass es sich dabei um viel mehr als einen reinen Bergsport handelt. Schon mit dem Beginn der Klettersports in Sachsen vor rund 130 Jahren wurde eine wichtige Weiche gestellt: »Man wollte sich den Felsen nicht mehr untertan machen, indem man künstliche Stufen hineinschlägt oder Leitern anbringt. Man wollte fortan nicht mehr gegen den Felsen, sondern mit dem Fels klettern.«
Dies mündete im seit 1913 in Sachsen geltenden Freiklettern, welches frei von künstlichen Hilfsmitten betrieben wird und dessen Regeln bis heute unverändert gelten. Die Philosophie des Freikletterns und damit auch das Bergsteigen in Sachsen beeinflusst seither Bergsteiger auf der ganzen Welt. Es führt zu einem intensiven Austausch zwischen Mensch und Felslandschaft, der sich in Musik, Malerei und Literatur ausdrückt.
Der 1911 gegründete Sächsische Bergsteigerbund ist mit über 18.000 Mitgliedern einer der größten Sportvereine Sachsens. Armin Schuster, Sächsischer Sportminister, würdigt die Leistungen der Einreicher der Bewerbung: »Für den Sport in Sachsen habt ihr wahnsinnig viel getan. Ihr habt eine Marke mit einer hohen Ausstrahlung erschaffen.«
Arbeitsgruppe Kulturerbe
Eingereicht wurde die Bewerbung durch den Sächsischen Bergsteigerbund (SBB), stellvertretend für alle Kulturtragenden. Im April 2021 gründete sich eigens dafür eine Arbeitsgruppe aus den fünf Bergfreunden Maria Neubauer, Ines Panitz, Thomas Böhmer, Rainer Petzold und Anne Lochschmidt. »Es war im Grunde eine Tee-Idee, die ich zusammen mit meiner Schwester Ines hatte. Wir wollten einfach, dass das Sächsische Bergsteigen als schützenswerte Kultur anerkannt wird,« sagt Anne Lochschmidt, Leiterin der Arbeitsgruppe für die Bewerbung beim SBB.
Ende November 2021 erfolgte die Einreichung der Bewerbung. Unterstützung bekamen die Antragssteller bei der Beratungs- und Forschungsstelle für Immaterielles Kulturerbe in Sachsen beim Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (ISGV).

Sport-Event im Prossener Hafen

Sebnitz hat einen neuen »Platz für Vielfalt«
