Seitenlogo
cw

Reise nach London und Iglu bauen – na klar

Gute Nachbarschaft hört heute nicht beim Blumendienst im Urlaub oder Einkaufshilfe auf

„Hallo Nachbar, kann ich helfen?“, ist fast so was wie eine neue Grußformel für die Bewohner des Postweg 3 in Pirna, die sich auch den Titel „Goldene Hausnummer“ bewerben. Die gegenseitige  Hilfsbereitschaft ohne irgendwelche Hintergedanken steht bei allen Hausgemeinschaften, die sich bei uns beworben haben, im Vordergrund. Ob das Fahrdienste, Kinderbetreuung, Einkaufen  und vor allem der Transport der Einkäufe ist – da wird  schnell zugefasst. Und „Haustürgeschäfte“ sind in der Käthe-Kollwitz-Str. 35 in Heidenau nichts Unanständiges. Im Gegenteil, da wird sich schnell mal mit Eiern, Milch oder Zucker ausgeholfen. „Wir haben zwar kein Hausbuch, dafür aber eine Hauskasse, wo monatlich ein kleiner Beitrag eingezahlt wird. Der wird für Grillabende oder Bauvorhaben genutzt“ verrät Falko Klinger von der Käthe-Kollwitz-Straße. Und Bauprojekte haben die Heidenauer einige - jüngst erst wurde gemeinsam im Garten ein Pool errichtet. Gerne feiern und verreisen die  15 Hausbewohner zusammen auch. Bis nach Hamburg und London ging es in diesem Jahr. Die Mieter am Postweg 3  haben außerdem eine künstlerische Ader, denn zumindest die Frauen  besuchen einen Töpferkurs, den ihre Wohnungsgenossenschaft anbietet und  haben schon zauberhafte Figuren angefertigt. Auf Reisen gehen die sechs Familien auch gemeinsam und vom Sommerfest im Garten bis zum Lichteln in der Adventszeit reihum in den Wohnungen oder gemeinsamen Geburtstagsfeiern  wird es nie eintönig.  Für die Bewohner der Elbstraße 1 in Heidenau war das Jahr 2013 ein Schicksalsjahr. „Obwohl wir schon immer ein recht gutes Nachbarschaftsverhältnis haben, hat uns das Hochwasser noch mal so richtig zusammengeschweißt“, schreibt Uwe Jensen im Namen der Mieter. Gemeinsam wurden die Erdgeschosswohnungen ausgeräumt und die Möbel  und Einrichtung auf den anderen Etagen verteilt. Dass Familie Hippe  dann ihr Katzenklo nicht gleich fand, war  eine Lapalie. Zwei  Wochen vor Weihnachten waren die EG-Wohnungen  mit gemeinsamer Hilfe beziehbar und Weihnachten gerettet. Genauso wird aber zusammen gegrillt, runde Geburtstage gefeiert, zweimal im Jahr gewandert, sich gegenseitig bei Reparaturen geholfen.  „Ein festes Ritual ist bei uns zudem das   gemeinsame Weihnachtsbaum Schneiden“, berichtet Uwe Jensen, der mit der Bewerbung  seine Nachbarn überraschen möchte, denn die wissen nichts davon So ein typisches Mehr-Generationenhaus ist auch die Bräunlinger Str. 2 in Bannewitz.  „Sieben Familien im Alter von drei bis 75 Jahre wohnen unter einem Dach und leben, lachen, unterstützen sich gegenseitig und feiern natürlich auch gemeinsam“,  schreibt Heiko Wersig. Blumendienst in der Urlaubszeit und ein Sommerfest gehören genau so dazu wie die tatkräftige Unterstützung des Hausmeisterehepaars  (Ü 75) im Winter.  „Da greift die Jugend beim Schnee schippen zu und baut für die Kleinsten gleich noch einen Iglu“, so Heiko Wersig und ergänzt: „Wir sind  alle sehr froh, gemeinsam hier zu wohnen. Wir sind die beste Hausgemeinschaft, die ihr finden könnt.“                (caw)


Meistgelesen