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3.000 Weißtannen für das Osterzgebirge

Bad Gottleuba-Berggießhübel. Sächsische Unternehmer setzen sich bei der Pflanzaktion »Lebendiger Mischwald« ein – Gemeinschaftsprojekt mit dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz.
Karl Schwald, Caro, Thomas Westphalen und Johanna (v.r.) beim Pflanzen.

Karl Schwald, Caro, Thomas Westphalen und Johanna (v.r.) beim Pflanzen.

Bild: U. Nelles

Viele Waldgebiete in ganz Deutschland weisen ernste Schäden auf. Grund sind die früher vorherrschenden Monokulturen von Fichten, die Folgen des Klimawandels, Wildverbiss und Schäden durch den Borkenkäfer. So auch im Waldgebiet »Haselberg« bei Oelsen in der Nähe von Bad Gottleuba-Berggießhübel, 40 Kilometer südlich von Dresden. In dem ungefähr 500 Hektar großen Naturschutzgebiet haben nun Freiwillige die ersten von insgesamt 3.000 Weißtannen gepflanzt.

»Diese Nadelbäume gelten als Hoffnungsträger im Waldumbau«, erläutert Thomas Westphalen, Vorsitzender des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, dem auch das Waldgebiet um Oelsen gehört.

Spenden Sächsischer Unternehmer

Die Idee für die Pflanzaktion hatte der Unternehmer und Jagdpächter Karl Schwald. Er rührte für die Aktion die Werbetrommel bei Unternehmern aus der Region. So stellten Firmen aus Dresden und Nünchritz insgesamt 10.000 Euro für die Aktion »Lebendigen Mischwald« des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz zur Verfügung. Dazu zählen neben der Dresdner Firma Elaskon, den Golfanlagen Ullersdorf und Possendorf die DT Abbruch- und Tiefbau GmbH, die SCR GmbH sowie Lebensmitteltechnik und Industriemontage Schachinger.

Von dem Geld werden nicht nur die Jungtannen finanziert, sondern auch die fachliche Planung und der künftige Schutz der jungen Tannen vor Wildverbiss finanziert. In dem Gebiet gebe es außergewöhnlich viel Wild, das aufgrund der Waldschäden und hoher Beunruhigung durch Erholungssuchende größere Rudel bilde und den Aufwuchs von jungen Laubbäumen und Bergwiesen schädige, erklärte Karl Schwald. »Wir wollen dort einen mehrstufigen Mischwald mit verschiedenen Baumarten entwickeln«, ergänzt Astrid Sturm vom Verein Sächsischer Heimatschutz.

Thomas Westphalen, macht deutlich: »Wir brauchen naturnahen Wald im Osterzgebirge.« Um die wertvollen Bergwiesen zu erhalten, sei angesichts drastischer Kürzungen öffentlicher Ausgaben bürgerschaftliches Engagement nötig. So nahmen auch die Greenkeeper zweier Golfanlagen, Azubis des Dresdner Hotels Taschenbergpalais Kempinski sowie die Jägerschaft Oelsen den Spaten in die Hand. Da der Boden sehr steinig und mit Wurzeln durchzogen ist, bringen in den nächsten Tagen Forstarbeiter die restlichen Bäume in die Erde und kümmern sich um deren Schutz.

Gewachsen in Sachsen

Die 3.000 Weißtannen wurden über fünf Jahre in einer sächsischen Baumschule gezogen. Damit haben sie den Vorteil, dass sie sich an ihrem neuen Standort schnell akklimatisieren können. Nach dem Wunsch der Organisatoren soll sich die Initiative »Lebendiger Mischwald« zu einer jährlichen Tradition entwickeln. Weitere Unternehmen und Naturfreunde sind eingeladen, sich der Aktion anzuschließen.

Interessenten können mit Initiator Karl Schwald unter karl.schwald@elaskon.de Kontakt aufnehmen.


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