

Die besinnliche Weihnachtszeit scheint auch nicht vor den Schreibstuben unserer Polizei Halt zu machen. Denn liest man das ganze Jahr über vorwiegend sachlich-nüchterne Einsatzberichte, sind die Kollegen so kurz vor dem Fest offenbar der verlockenden Schönheit der deutschen Sprache erlegen. Danke für die Abwechslung... und hier "Ein Polizeibericht mal anders":
Weihnachten steht vor der Tür und für allerlei Leut´ gehört hierzu auch ein vorzüglicher Festtagsbraten. Dabei sind die Geschmäcker durchaus verschieden. So finden sich auf den Tafeln derer, die sich daran laben, nebst Spezereien der ganzen Welt auch Gänsekeulen, Entenbrüste oder Kaninchenbraten. Und dies ist auch der Anfang der traurigen Mär, die sich im kleinen Örtchen Cunnersdorf bei Hohnstein zutrug.
Dort spähten Strauchdiebe des nächtens einen Karnickelstall auf einem Grundstück an der Bockmühlenstraße aus. Dabei geriet insbesondere einer der langohrigen Bewohner ins Visier ihrer unredlichen Bemühungen. Kurzerhand brachen sie die Pforten des Stalles auf, um Meister Lampe hernach seiner vertrauten Umgebung zu entreißen.
Mit dem Kaninchen, welches wohl um die vier Pfund wog, machten sie sich flugs aus dem Staub. Seither ward der Mümmelmann nicht mehr gesehen. Sein Schicksal ist ungewiss. Es bleibt nur zu hoffen, dass er nicht als Festtagsbraten sein betrübliches Ende findet. (ml)