Roberto Rink

Planungen für die Behelfsbrücke in Bad Schandau laufen

Bad Schandau. Seit Anfang Mai laufen Baugrunderkundungen für die Behelfsbrücke in Bad Schandau, deren Bau im Herbst 2025 beginnen soll.

Seit dem 10. April rollt der Verkehr wieder über die Elbebrücke in Bad Schandau. Allerdings nur bis 7,5 Tonnen. Nach dem erfolgreichen Belastungstest wird dem Brückenbauwerk aus den 1970er Jahren zunächst eine Standsicherheit für weitere fünf Jahre garantiert. Dennoch ist die Nutzungshöchstdauer des Bauwerkes begrenzt. Da die Elbebrücke auch weiter untersucht werden muss und es für eine mögliche Erneuerung zu Eingriffen kommen wird, ist die Errichtung einer Behelfsbrücke unabdinglich. Somit laufen die Planungen für eine solche Brücke auf Hochtouren.

Für die Behelfsbrücke ist bereits ein vereinfachter Entwurf erstellt worden. Geplant ist, den Bau im Oktober 2025 zu beginnen und nach rund fünf Monaten abzuschließen. Die Gesamtlänge, der aus Eisenfertigteilen montierten Brücke soll 206,5 Meter betragen.

Baugrunderkundungen laufen aktuell

Für den Bau einer Behelfsbrücke über die Elbe laufen laut Landesamt für Straßenbau und Verkehr LASuV seit Anfang Mai die Baugrunderkundungen, welche einen wesentlichen Schritt zur Erstellung der notwendigen Entwurfs- und Ausführungspläne darstellen.

Insgesamt werden 19 Bohrungen zwischen 15 und 20 Metern durchgeführt, deren Verortungen sich nach bestehenden Baugrunddaten, geologischen Karten sowie der Aufschlussdatenbank des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) richten. Die Aufschlussbohrungen geben Auskunft zum Schichtaufbau des Baugrunds. Weiterhin werden zur Bestimmung der Bodenbeschaffenheit und der Rammbarkeit sogenannte Rammsondierungen durchgeführt. Nach der Absteckung der Aufschlusspunkte und den vorbereitenden Arbeiten laufen seit dem 12. Mai die Bohr- und Sondierarbeiten an verschiedenen Standorten, welche noch bis 20. Juni andauern sollen.

Die Ergebnisse der Bohrungen haben Einfluss auf die statische Berechnung sowie die spätere Konstruktion und den konkreten Standort der Brücke. »Wir haben einen Baugrundgutachter beauftragt, der die einzelnen Proben im Detail untersucht, um wichtige Informationen für den laufenden Planungsprozess rauszuziehen«, sagt Holger Wohsmann, LASuV-Niederlassungsleiter in Meißen, zuständig für den Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Die Beschaffenheit und Tragfähigkeit des Gesteinsmaterials sowie die Tiefe des tragfähigen Felses haben Einfluss auf die Dimensionierung der Stützen der Behelfsbrücke. Die ersten Bohrungen ergaben bereits, dass es ungefähr ab 16 Metern Tiefe zu einer Abgrenzung zwischen Locker- und Festgestein kommt.

Verkehrseinschränkungen wegen Erkundungen

Die Baugrunderkundungen werden zu punktuellen Verkehrseinschränkungen, wie Sperrungen von Gehwegen, Fahrspurenverengungen oder Geschwindigkeitsreduzierungen führen. Am rechten Elbufer ist eine Rampe für die Bohrebene eingerichtet worden, welche bis zum Ende der Bohrarbeiten Mitte Juni bestehen bleiben wird. Um Einschränkungen oder Lärmentwicklungen an Wochenenden sowie Brückentagen zu vermeiden, werden an diesen Tagen keine Bohrungen stattfinden. Noch bis 28. Mai wird der Fußweg an der Schandauer Straße, oberhalb des rechtselbischen Parkplatzes, gesperrt sein. Auf dem Fußweg werden die Bohrarbeiten stattfinden, was zur Einengung eines Fahrstreifens Richtung Bad Schandau führen wird. Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, wird die Höchstgeschwindigkeit dort auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkt sein.

Die rechtselbischen Baugrunduntersuchungen sollen bis zur ersten Juniwoche abgeschlossen sein, damit die Bohrtechnik auf die linke Elbseite verlegt werden kann.


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