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Neue Horstplätze in der Nationalparkregion

Sächsische Schweiz. In den Felsen der Nationalparkregion Sächsische Schweiz wird aktuell eifrig gebrütet - die Arbeitsgruppe Horstschutz dankt allen Besuchern, die die Gipfelsperrungen beachten.

Im Elbsandsteingebirge brüten mit Schwarzstorch, Uhu und Wanderfalke drei störungsempfindliche Vogelarten. Um diese in ihrer Balz- und Brutzeit zu schützen, werden alljährlich einige Klettergipfel und deren Zugangswege zeitweilig gesperrt.

Im Elbsandsteingebirge brüten mit Schwarzstorch, Uhu und Wanderfalke drei störungsempfindliche Vogelarten. Um diese in ihrer Balz- und Brutzeit zu schützen, werden alljährlich einige Klettergipfel und deren Zugangswege zeitweilig gesperrt.

Bild: M. Hörenz

Bisher wurden in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz zwei Schwarzstorchreviere, fünf Uhubruten und 15 Wanderfalkenpaare festgestellt. Diese positive Zwischenbilanz ist das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit der Arbeitsgruppe Horstschutz, die aus Mitarbeitenden der Nationalparkverwaltung, Vertreterinnen und Vertretern von SBB und DAV-Landesverband sowie weiteren ehrenamtlichen Helfern besteht. Damit die störungsempfindlichen Felsbrüter ihre Jungvögel ungestört aufziehen können, hat die AG die zeitweilige Sperrung einiger weniger Klettergipfel und Zugangswege intensiv abgestimmt. Die Mitglieder der AG beteiligen sich auch an den regelmäßigen Kontrollen dieser sogenannten Horstschutzzonen mit der Nationalparkwacht.

Das Verhalten der in den Felsen brütenden Vögel und ihre Brutplatzwahl ist von vielen Faktoren abhängig und daher nicht vorhersehbar. Bemerkenswert sind dieses Jahr zwei neue Wanderfalken-Brutplätze. Nachdem sich ein Paar im zeitigen Frühjahr lange an der Gipfelgruppe am Großen Spitzen Horn aufgehalten hat, ist es für die Brut dann noch kurzfristig an den Goldstein gewechselt. Dadurch ist eine Sperrung des Goldsteins bis voraussichtlich Ende Juni notwendig. Auf der anderen Seite haben die Wanderfalken auch drei Bruten wieder aufgegeben. Die Ursachen sind nicht bekannt. Wohl auch zum ersten Mal brüten Wanderfalken in der Talseite des Kletterfelsens Titan im Bielatal. Dieser Brutplatz wurde von engagierten Kletterern entdeckt und dankenswerterweise an die Bergsportverbände und die Nationalparkverwaltung gemeldet. Bisher brüteten die Falken überwiegend in der schmalen Talseite des Riesenturms im Böhmischen, aber bereits auch mehrfach in der Talseite des Großen Grenzturms auf deutscher Seite. Die notwendige Sperrung am Titan, die voraussichtlich bis Ende Juni geht, umfasst die gesamte Gipfelgruppe von der Einsamen Nadel bis zum Burgener Turm.

 

Horstschutzzonen werden respektiert

 

Die Horstschutzzonen sind laut der Arbeitsgruppe Horstschutz vielen Kletterern und Wanderern bekannt und werden zum größten Teil respektiert. "Dafür möchten wir uns bei allen Wanderern und Fotofreunden bedanken. Auch den Freiwilligen, die sich bei der Wanderfalkenbewachung des SBB am Pfaffenstein und im Bielatal beteiligt haben, sei an dieser Stelle für ihre Unterstützung herzlich gedankt. Wir appellieren weiterhin diese Sperrungen zum Wohle der Felsbrüter zu akzeptieren und auch andere Kletterer und Wanderer, die von den Sperrungen nichts wissen, darauf hinzuweisen. Nur so können die Jungvögel erfolgreich ausfliegen!" betonen Lutz Zybell vom DAV-Landesverband und der Artenschutzexperte der Nationalparkverwaltung Ronny Goldberg von der Arbeitsgruppe Horstschutz.

Bis Ende Juni bzw. Mitte Juli gelten noch einige temporäre Sperrungen für einzelne Klettergipfel und Zugangswege in der Sächsischen Schweiz. Die notwendige Sperrung am Titan im Bielatal, die voraussichtlich bis Ende Juni geht, umfasst die gesamte Gipfelgruppe von der Einsamen Nadel bis zum Burgener Turm. Neben der Klettergipfelsperrung am Goldstein im Großen Zschand, betrifft das an prominenten Zielen u. a. den Wartturm in Rathen, den Wurzelkopf und einige Gipfel an den Poblätzschwänden bei Schmilka, den Bärfangkegel und die Bärfangwarte sowie die Südwand des Großen Lorenzsteins.

Regelmäßig gesperrte Gipfel sind seit einigen Jahren in der Bergsportkonzeption vereinbart worden und auch in den Kletterführern aufgeführt. Die sogenannten flexiblen temporären Sperrungen jedoch nicht. Sie werden im Gelände ausgeschildert und über die Homepage der Nationalparkverwaltung und die Vereinsmedien der Bergsportverbände veröffentlicht.


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