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Nationalparkregion war wieder Gesprächsthema

Bad Schandau. Am 21. November fand in Bad Schandau das mittlerweile zweite Gesprächsforum zur Entwicklung der Nationalparkregion statt. Und wieder wurde eifrig diskutiert.

Wie geht es weiter mit der Entwicklung in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz? Welchen Stellenwert hat dabei der Naturschutz? Was heißt das für die Entwicklung des Tourismus in der Region? Was wird aus den Wanderwegen und Stiegen, aber auch Rettungswegen für die Feuerwehr und Notfälle? Und wie darf man sich die unterschiedliche Waldentwicklung im Nationalpark und im angrenzenden Landschaftsschutzgebiet vorstellen? Diese und andere Konzepte standen am 21. November in der Bad Schandauer Kulturstätte auch beim zweiten gemeinsamen Gesprächsforum des Landratsamtes und der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz von Sachsenforst im Mittelpunkt von insgesamt vier Diskussionsrunden.

Gekommen waren dieses Mal nur rund 70 interessierte Bürger, darunter Naturschützer und Forstexperten, Vertreter der Bürgerinitiative Naturpark Sächsische Schweiz, Unternehmer, Touristiker und Verwaltungsmitarbeiter. Sie konnten sich jeweils zwei von insgesamt vier Themen auswählen und mitdiskutieren. Inhaltliche Impulsgeber waren Kai Ritter-Kittelmann (Leiter Amt für Bevölkerungsschutz) für das Thema Waldbrandschutzmanagement, Ina Kische (stv. Geschäftsführerin Tourismusverband Sächsische Schweiz) für die Tourismusentwicklung, Andreas Knaak von der Nationalparkverwaltung zum Thema "Wege" und Uwe Borrmeister (Leiter der Nationalparkverwaltung und des Forstbezirkes Neustadt) zur Waldentwicklung in der Nationalparkregion.

 

Kritik, Einigkeit und Forderungen

 

Zu allen Themen wurde in zwei Gesprächsrunden à 45 Minuten intensiv diskutiert, bevor die Ergebnisse vor allen Teilnehmern zusammengefasst wurden. Dabei gab es sowohl kritische und unterschiedliche Positionen als auch Gemeinsamkeiten. So waren sich die meisten Diskutierenden einig, dass man Naturschutz und Tourismus nicht gegeneinander ausspielen, sondern gemeinsam entwickeln müsse. Deutlich wurde auch, dass sich mehrere Empfehlungen der Expertenkommission "Waldbrände Sommer 2022" bereits in der Umsetzung befinden, andere noch einer behördlichen Prüfung bedürfen. Unterschiedliche Auffassungen gab es unter anderem zur Waldentwicklung im Nationalpark, zum Wegekonzept und zu Einschränkungen, die sich durch die Schutzziele des Nationalparks ergeben.

Konkrete Forderungen bzw. Empfehlungen bezogen sich zum Beispiel auf die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs, eine naturverträgliche Besucherlenkung und gezielte Waldbrandprävention. Auch das Für und Wider der Beseitigung und der Funktionen von Totholz wurde wieder diskutiert. 

 

Gespräche auch in der Vorderen Sächsischen Schweiz

 

Uwe Borrmeister, Leiter der Nationalparkverwaltung bei Sachsenforst: "Trotz der geringeren Beteiligung war auch beim zweiten Gesprächsforum das große Interesse an den Entwicklungen im Nationalpark und im Landschaftsschutzgebiet spürbar. Nach dem Auftakt in Sebnitz und der Fortsetzung der Gespräche in Bad Schandau sollen vergleichbare Gespräche in der Vorderen Sächsischen Schweiz stattfinden. Viele Themen kamen erneut auf den Tisch, aber auch einzelne neue Impulse. Wir sind uns weitgehend einig darin, dass wir die Nationalparkregion nur gemeinsam mit den Bewohnern entwickeln können."

"Auch in Bad Schandau zeigte sich, dass eine ausgewogene, in der Sache aber auch gern kontroverse Diskussion über schwierige Themen möglich ist", erklärt Landrat Geisler zur zweiten Auflage des Gesprächsforums. "Die Fachleute und die Bürgerinnen und Bürger haben dank der unterschiedlichen Thementische eine große Bandbreite von Themen rund um die Entwicklung der Nationalparkregion besprechen und ihre Gedanken austauschen können. Ich danke allen, die sich an den regen Diskussionen beteiligt haben, für ihr Engagement, ihre Ideen und Hinweise. Wir werden die Reihe nächstes Jahr an weiteren Orten der Sächsischen Schweiz fortsetzen, um ein breites Meinungsbild aus der Nationalparkregion hinweg einzufangen. Ich habe mich gefreut, dass in Bad Schandau mit Staatsminister Schuster und Frau Präsidentin Kraushaar auch die sächsische Staatsregierung beziehungsweise die zuständige Landesdirektion die Diskussionen verfolgt und sicherlich Impulse mitgenommen haben."


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