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Narren stürmen Rathaus der Uhrenstadt

Glashütte. Wenn in der Uhrenstadt Glashütte Narren das Rathaus stürmen, der Bürgermeister durch ein "S.W.A.T."-Team befreit wird und die "Olsenbande" die Stadtkasse raubt, dann ist Karneval.

Bürgermeister Sven Gleißberg (li.) war beim närrischen Treiben in Glashütte ganz vorn mit dabei.

Bürgermeister Sven Gleißberg (li.) war beim närrischen Treiben in Glashütte ganz vorn mit dabei.

Bild: Daniel Förster

Zum ersten Mal in der (zumindest jüngsten) Geschichte der Uhrenstadt Glashütte haben Karnevalisten zur Faschingszeit das Rathaus gestürmt. Punkt 11.11 Uhr am 11. November gab es Trubel mit Narren aus den beiden Glashütter Ortsteilen Reinhardtsgrimma und Oberfrauendorf.

Bürgermeister Sven Gleißberg (parteilos) war allerdings in Teilen vorgewarnt und erwartete die Narren in seinem Dienstsitz bereits. Er hatte sich einen roten Samtumhang über die Schultern gelegt, eine Krone aufgesetzt und schwang das Zepter. Allerdings ließ er sich den Rathausschlüssel nicht so einfach abnehmen. Das Stadtoberhaupt rückte ihn erst heraus, nachdem die Karnevalisten ihn ins Deutsche Uhrenmuseum begleitet und dort zwei Aufgaben gelöst hatten. Mitglieder vom Oberfrauendorfer Faschingsclub (OFC) und von dem zum TSV Reinhardtsgrimma gehörenden Faschingsclub Grimme stellten sich dabei gar nicht so dumm an und hätten sich den Rathausschlüssel für ihre närrische Regentschaft verdient, sagt Gleißberg.

Neben der "Evakuierung des Rathauses", bei der der Bürgermeister durch das "S.W.A.T.-Team" (Faschingspolizei) mit einem lautstarken "Eins, Zwei, Polizei" befreit wurde sowie durch die "Olsenbande" (dargestellt von Mitgliedern des Oberfrauendorfer Faschingsclubs) die Stadtkasse "geraubt" wurde, präsentierte der Faschingsclub Reinhardtsgrimma sein Motto für die diesjährige fünfte Jahreszeit: "Spuk im Erbgericht".

 Bürgermeister Gleißberg hofft, dass es nicht die letzte Erstürmung des Rathauses zur Faschingszeit bleibt, sondern eine Tradition mit immer größer werdendem Zuspruch, die sich in der Stadt etabliert. "Vielleicht ist es der Beginn von etwas ganz Großem gewesen", sagte der Rathaus-Chef wörtlich. Nach dem närrischen Spektakel spendierte der Bürgermeister den mehr als 50 Akteuren der Faschingsvereine Pfannkuchen.


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