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Mit Flossen und Puppe zu Gold

Die Rettungsschwimmer vom Bezirk „Obere Elbe“ der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus Pirna haben im westfälischen Hagen den Deutschen Meistertitel an Land gezogen.

Das ist aktiven Rettungssportlern aus der Sächsischen Schweiz zuletzt vor 18 Jahren gelungen. Das Team der 13- und 14-jährigen Jungen mit Magnus Bergmann, Riad Drekovic, Per Odrich, Christian Thorhauge und Vincent Wende glänzte während der Staffelwettbewerbe bei den 47. Deutschen DLRG-Mehrkampf-Meisterschaften auf der ganzen Linie und gewann mit Abstand auf die Konkurrenz jede Disziplin.  Während der 4 x 50 m Rettungsstaffel stellten die jungen Lebensretter in einer Zeit von 2:02,49 Minuten einen neuen deutschen Rekord auf. Das Quintett unterbot die bisherige Bestmarke um vier Sekunden. In der Puppenstaffel schrammte die Mannschaft mit einer Sekunde am Deutschen Rekord vorbei. Mit fast 4.000 Gesamtpunkten erzielten die Pirnaer Nachwuchs-Retter der Altersklasse 13 /14 ihr bislang bestes Ergebnis bei einer Deutschen Meisterschaft überhaupt, verrät die Statistik. Außerdem ist die DLRG „Obere Elbe“ Pirna zum zweiten Mal in einer Disziplin deutscher Rekordhalter. Denn schon 2017 sorgte das Team in der Rettungsstaffel für eine neue Bestmarke, die es bis heute hält. Um die Leistung der Rettungsschwimmer richtig einordnen zu können, muss man wissen, dass da nicht einfach „nur“ geschwommen wird. Bei der 4 x50-Meter-Rettungsstaffel  schwimmt der erste Starter 50 m Freistil mit Flossen; der folgende taucht 25 m mit Flossen und schwimmt 25 m in Freistil und holt die mit Wasser gefüllte Puppe vom Boden an die Wasseroberfläche. Der dritte übernimmt die Puppe und schleppt diese über 50 m. Der Schlussschwimmer schwimmt mit Flossen und schleppt die Puppe über 50 m ins Ziel Die erfolgreichen Pirnaer Jungs ließen die  beiden starken Teams aus Bad Wünnenberg (Nordrhein-Westfalen) und dem Halle-Saalekreis (Sachsen-Anhalt) hinter sich. Mit dem Sieg der 13- und 14-Jährigen erreichten nach 2001, als die 15- und 16-Jährigen jungen Männer aus Pirna mit ihrer Staffel Deutsche Meister worden, zum zweiten Mal Schützlinge von Landestrainerin Imke Odrich die deutsche Spitze. Das Team der zwölfjährigen Mädchen mit Alma Drekovic, Emma Ebert, Fiona Kirbach, Marlen Klose und Marie Leuteritz konnte sich gegenüber den Sachsenmeisterschaften erheblich verbessern und kam auf den fünften Platz unter 24 Staffeln. Sie haben damit das Ziel in den Top 10 zu landen, erreicht. Das Die Mannschaft der Männer, das dritte Pirnaer Team, mit Marcus Diller, Justus Feron, Alexander Vièl, Christian Jentzsch und Farshid Mahmoudi, landete mit einem 15. Platz im Mittelfeld. In Hagen, dem „Tor zum Sauerland“ stehen am 12. und 13. Oktober insgesamt rund 1.200 der besten Rettungsschwimmer aus der ganzen Bundesrepublik im Wettbewerb nach internationalem Regelwerk. Beste Chancen bei den Einzelwettkämpfen  unter den fünf Rettungssportlern aus der Sächsischen Schweiz auf dem Treppchen zu landen, hat Vincent Wende aus Gohrisch. Der 14-Jährige hatte sich bereits bei den diesjährigen Landesmeisterschaften im Mai als sächsischer Punktsieger hervorgetan. Den Erwartungen wurde Vincent dann auch gerecht. Der 14-Jährige musste sich nach einem beherzten Kopf-an-Kopf-Rennen einem Gleichaltrigen aus dem nordrhein-westfälischen Hochneukirch geschlagen geben. Kurz vor der finalen Disziplin 50 Meter Retten mit Flossen hatte Wende nur wenige Hundertstel Sekunden Rückstand. Landestrainerin Imke Odrich ist mit dem Resultat trotzdem "sehr zufrieden": „Vincent hat sich enorm gesteigert, ist in allen Disziplinen persönliche Bestzeiten geschwommen. Mit seinem Ergebnis erreicht er bereits die D/C Kadernorm auf Bundesebene“.  Unaufhaltsam für die Konkurrenz war erneut Undine Lauerwald aus Meißen. Die 16 Jahre alte Junioren-Europameisterin und mehrfache Deutsche Meisterin war ob besserer Trainingsbedingungen im Sommer an die Sportschule Halle gewechselt und sprang deshalb diesmal für die DLRG Halle-Saalekreis ins Wasser. Sie verteidigte ihren Titel als Deutsche Meisterin nunmehr in der Altersklasse der 17- und 18-Jährigen Bei mehreren Schwimmsprints wird von den Aktiven gefordert unter anderem wassergefüllte Puppen zu schleppen, das Flossenschwimmen zu beherrschen, unter Hindernissen durch zu tauchen und mit Gurtrettern umgehen zu können. (caw/df)


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