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Mehr Schwarzspechte im Nationalpark

Sächsische Schweiz. Dem Nationalpark Sächsische Schweiz liegen äußerst positive Schwarzspecht-Monitoring-Ergebnisse vor: Der Bestand hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt.
In der Sächsischen Schweiz hat die Brutzeit für den Schwarzspecht begonnen.

In der Sächsischen Schweiz hat die Brutzeit für den Schwarzspecht begonnen.

Bild: Michael Hörenz

Eine kürzlich veröffentlichte Monitoring-Studie belegt im Nationalpark Sächsische Schweiz eine der höchsten Schwarzspecht-Siedlungsdichten in Sachsen. Der Schwarzspecht ist die größte heimische Spechtart und mit seinem roten Kopfschmuck unverwechselbar. Mit 64 Brutpaaren auf 93,5 Quadratkilometern Gesamtfläche bzw. 86 Quadratkilometern Waldfläche hat sich von 2018 bis 2022 der Bestand im Nationalpark verdoppelt. Zu diesem Ergebnis kam Wachtmitarbeiter Michael Hörenz, der im Nationalpark Vogelarten erfasst und das sogenannte Höhlenbaummonitoring durchführt. Dabei werden die Höhlenbäume des Schwarzspechts systematisch erfasst und langfristig beobachtet. Der Schwarzspecht benötigt für seine Baumhöhlen ältere Bäume mit einem großen Stammdurchmesser, wie es sie im früheren Wirtschaftswald selten gab, weil sie zuvor abgetrennt wurden.

 

Borkenkäfer hat Schwarzspecht-Population unterstützt

 

»Die Möglichkeit, an Arten wie dem Schwarzspecht die Bestandsentwicklung in Verbindung mit der massiven Waldveränderung in den letzten Jahren verfolgen zu können, gab es bislang noch nicht«, erklärt Michael Hörenz. »Außerhalb der Brutzeit konnten kurzzeitig sogar sechs Schwarzspechte gleichzeitig bei der Nahrungssuche in einem Radius von etwa 30 Metern beobachtet werden. Dies ist ungewöhnlich für die Art. Bis 2018 schätzte man laut dem Vogelexperten Ulrich Augst den Nationalparkbestand auf 32 Schwarzspechtpaare. In diesem und den folgenden Jahren brachte eine rasante Ausbreitung des Buchdruckers, eines auf die Fichte spezialisierten Borkenkäfers, großflächig Fichtenbestände zum Absterben. Somit standen für den Schwarzspecht reichlich Borkenkäferlarven als Nahrungsquelle zur Verfügung.«

Mitte April hat die Brutzeit für den Schwarzspecht in der Sächsischen Schweiz begonnen.


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