Mehr Platz am Futterhaus
Bei der »Stunde der Wintervögel«, der großen NABU-Zählaktion, wurden Anfang dieses Jahres 2,3 Millionen Vögel erfasst. Die Ergebnisse liegen nun vor – und zumindest eines bleibt unverändert: Platz 1 der Rangliste der meistbeobachteten Vögel belegt wieder der Haussperling. Ihm folgen Kohlmeise und Blaumeise auf den Plätzen 2 und 3.
Doch etwas hat sich verändert: Im Gegensatz zum Vorjahr war mehr Platz an den Futterstellen. Aufgrund des milden Winters steuerten weniger Vogelarten die Futterhäuser an, da sie in freier Natur noch genügend Nahrung fanden. Auch typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa zogen nicht nach Deutschland. Im Schnitt wurden 33,4 Vögel pro Garten gemeldet, 2022 waren es 35,5.
Auch aus den Wäldern kamen einige Arten seltener an die Futterstellen. Ein Grund dürfte das vergangene Mastjahr der Bäume gewesen sein. Durch die große Fülle an Baumfrüchten bleiben die Vögel eher im Wald und kommen seltener in die Siedlungen. Besonders selten wurde in diesem Jahr der Eichelhäher gesichtet.
»Es ist zunächst einmal nicht problematisch, wenn weniger Vögel in die Gärten kommen«, erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Allerdings gebe es Mastjahre in immer kürzeren Abständen. Vermutliche Ursache ist die Klima-krise. »Das kann die Bäume auszehren und so auf lange Sicht auch zum Problem für unsere Vogelbestände werden.« Mastjahre sind Jahre, in denen Bäume besonders viele Früchte ausbilden.
Alle Vogelfreunde können sich schon den 12. bis 14. Mai im Kalender notieren, dann findet die »Stunde der Gartenvögel« statt.