Mehr offene Fragen als Antworten
Vor über einer Woche sandte der Ortschaftsrat einen Brief mit 157 Unterschriften Cunnersdorfer Bürger an Landrat Michael Geisler, weil seiner Meinung nach die geplante Unterbringung einer unverhältnismäßig großen Anzahl von Asylsuchenden in dem Hotel Erbgericht so nicht umsetzbar ist. Diese Sorge beruhe keineswegs auf Fremdenfeindlichkeit! Sie beruht auf der Tatsache fehlender Infrastruktur in unserem Ort, unzureichende Busverbindung zur nächsten Einkaufsstätte, unzureichender Straßenbeleuchtung, langer Schul- und Arbeitswege… sprich einer Vernachlässigung unseres Ortes und des ländlichen Raumes über viele Jahre hinweg. Mit einem Fragen-Katalog endete der Brief Der Cunnersdorfer Bürgermeister Eggert lud daraufhin zu einer zur Einwohnerversammlung nach Papstdorf ein. In Cunnersdorf gibt es nicht einmal einen geeigneten Raum für Zusammenkünfte! Neben dem Gemeinderat und dem Bürgermeister war die Beigeordnet des Landrates Kati Hille zugegen. Die Erwartungen der vielen Bürger der Gesamtgemeinde und anliegender Ortschaften waren groß. Nur erhielten sie leider auf ihre brennenden Fragen unbefriedigende Antworten. "Mehr noch, es entstanden bei den Anwesenden eher mehr Fragen, als das sie Antworten erhielten", stellt Ulrike Nickl vom Ortschaftsrat und der Interessengemeinschaft „Erbgericht“ fest. Nach außen kommuniziert der Landkreis in seinem Unterbringungskonzept eine andere Sprache. In dessen Zielen steht: Empathie erzeugen, Sensibilisierung … zu den Themen Flucht und Asyl, Unterstützer für das Konzept der Unterbringung Asylsuchender… Von alle dem sei nichts zu spüren gewesen. "Bis heute sind wir davon überzeugt, dass unser Ort, ungeeignet ist für eine so große Anzahl von Asylanten. Dabei berufen wir uns auch auf den Königsteiner Schlüssel, der die Anzahl der Einwohner und den Wirtschaftsstandort bei der Eignungsprüfung eines Objekts einschließt", so der Ortschaftsrat "Wir stellen uns vor, ein bis zwei Familien im Ort aufzunehmen, das könnte eine machbare Aufgabe für uns Cunnersdorfer sein", so der Ortschaftsrat weiter und bittet den Landrat um einen Gesprächstermin vor Ort.