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Mehr als die Rettung alter Gemäuer

Der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, steht mit „Gemeinsam Denkmale erhalten“ diesmal ganz im Zeichen des gemeinschaftlichen Handelns.
Die 11. Stolpener Basaltkönigin Lydia Eisold (re.) übergibt die Krone an Vera Tuschling (li.), die  sich in der historischen Altstadt  und vor den Basaltsäulen feiern lassen wird. Foto: Archiv

Die 11. Stolpener Basaltkönigin Lydia Eisold (re.) übergibt die Krone an Vera Tuschling (li.), die sich in der historischen Altstadt und vor den Basaltsäulen feiern lassen wird. Foto: Archiv

Das Motto  lehnt sich an den Vorschlag des Europarats an, die European Heritage Days 2016 unter das Motto „Heritage and Communities“ zu stellen. Es ist nur scheinbar eine Binsenweisheit, dass man gemeinsam oftmals viel mehr erreichen kann als allein. Auf politischer Ebene ist um die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten dieser Erkenntnis jedoch heftig gerungen worden. Uns erscheint heute eine Bürgergesellschaft mit allen Möglichkeiten der Partizipation als selbstverständlich. Diese Rechte mussten allerdings in den 1960er und 1970er Jahren hart erstritten werden. Auch im Landkreis Sächsische schweiz-Osterzgebirge gibt es etliche Beispiele, wie es Vereine zusammen mit Kommunen oder Sponsoren schafften, alte Gemäuer zu retten und zu erhalten. Mehr noch, sie so zu gestalten, das  neues Leben einzog. WochenKurier nennt eine Auswahl. Da gibt es Schloss Langburkersdorf, das heute in alter Schönheit strahlt und neben Trauzimmer und Festräumen auch Büros beherbergt. Eine  altersgerechte Wohnanlage und die legendäre Kulturscheune entstanden. Dass es dieses Schloss noch so gibt ist auch  der Hartnäckigkeit des Förder-und Heimatvereins Schloss Langburkersdorf und der mutigen Entscheidung der Stadt Neustadt, das Schloss zu kaufen und auf die Suche nach Unterstützern zu gehen, zu verdanken. „Als ich 2000 die Unterschrift unter den Kaufvertrag setzte, wusste ich nicht, was da auf uns  zukommen würde. Aber eines wussten wir, das Schloss soll erhalten werden“, formulierte es Manfred Elsner, Bürgermeister a.D.  Am 11. September 11 – 17 Uhr lädt es zu Besichtigungen ein, wo u.a. die historischen Deckenplatten im Erdgeschoss gezeigt werden. Pirna ist fast ein Denkmal im Ganzen, so viele historische Gebäude gibt es. Allein 26 Häuser – private und öffentliche  – öffnen am 11. September ihre Türen – angefangen von der Mägdleinschule, Kirchplatz 10, der Lange Straße 46/Kaffeerösterei Schmole über  das Liebenau`sche  Vorwerk, in das bald das neue Finanzamt einziehen wird, nachdem dort schon fast die Abrissbagger anrückten.  Aber auch etliche Kirchen wie die Klosterkirche St. Heinrich, die Ev.-luth. Schlosskirche Zuschendorf, die Stadtkirche St. Marien freuen sich über Besucher. Der TouristService Pirna bietet wieder zwei thematische Führungen an. So können die Besucher zwischen den 60-minütigen Sonderführungen zum und im Tetzelhaus oder durch die historische Altstadt wählen. Die Tetzelhausführungen beginnen um 10  und 12 Uhr, die Altstadtführungen, um 12.30 und 13.30 Uhr.   www.pirna.de   Die Basaltmetropole Stolpen lädt am zweiten Septemberwochenende zum traditionellen Naturmarkt ein, dessen Höhepunkt am 11. September zum Tag des offenen Denkmals die Aktion STOLP(N)ER STEINE  sein wird. 23 Stationen können die  Gäste auf eigene Faust erkunden, darunter diverse Basaltgewölbekeller, Steinkreuze, mittelalterliche Klima- und Versickerungsanlagen oder den Dachboden der Stadtkirche. Lagepläne liegen in der Tourist-Info aus. Und das i-Tüpfelchen des Festtages wird um 15 Uhr die Krönung der 12. Stolpener Basaltkönigin Vera Tuschling sein.   Ganz so hochherrschaftlich geht es in anderen Orten nicht zu. Aber auch  das Rittergut Maxen lädt um 13, 14 und 15 Uhr zu Führungen ein, wie das Rittergut Bannewitz, das 10 – 18 Uhr geöffnet ist und bei Bedarf Rundgänge anbietet. Die Dorfkirche in Dippoldiswalde-Seifersdorf ist 14 – 16 Uhr geöffnet. Der Museumsbahnhof Edle Krone in Klingenberg lädt 9 – 17 Uhr zu Führungen und einem Eisenbahnerstammtisch ein. Auch der sonst geschlossene Rösche Segen-Gottesschacht in Freital Niederhäslich kann am 11. September 10 bis 17 Uhr begangen werden. Der sanierte Wehrhof Schanze mit Hofmuseum in Nentmannsdorf bietet eine Ausstellung zum Anfassen für Kinder und Erwachsene  zur alten Landwirtschaft mit Buttern, Seile drehen, Wolle kardieren und Wäsche waschen von 10 bis 18 Uhr an. Die Reichstädter Kirche, die sonst nur zu Gottesdiensten zugänglich ist, hält ihre Türen von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Und auch Deutschlands  höchstgelegene (544 m über NN) Holländerwindmühle  in Reichstädt, Hauptstr. 82 a  lädt  10 – 16 Uhr zu Führungen ein. Ganz in der Nähe befindet sich das 1850 erbaute und 2015 restaurierte Butterhäusel. • Alle Angebote mit Details: www.tag-des-offenen-denkmals.de/programm (Carmen Wolodtschenko)


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